Der Duft von Freiheit

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Foto: Visit Denver

Wer auf dem Flughafen von Denver landet, wird von einer traumhaften Kulisse begrüßt. Schon kurz hinter der Skyline aus glitzernden Wolkenkratzern erheben sich wie aus dem Nichts die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains. Das Tor zu den Rockies macht seinem Namen alle Ehre.

Nur knapp 90 Minuten dauert die Fahrt von der Innenstadt zum Eingang des Rocky Mountain National Park, der mit grandiosen Landschaften und Tieren wie Wapitihirschen, Elchen, Dickhornschafen, Murmeltieren und Schwarzbären begeistert. Südwestlich von Denver liegen dagegen die auch für ihre Gay Ski Weeks bekannten Wintersportorte wie Aspen und Telluride, die man von Denver in drei beziehungsweise sechs Autostunden erreicht.

Foto: Visit Denver

Denver selbst lebt von seinem Ruf als einstige Goldgräberstadt. Die prächtig herausgeputzte Union Station aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts dient auch heute noch als Bahnhof, von dem aus Züge den Flughafen mit der Innenstadt in gut 40 Minuten verbinden. Am Larimer Square bekommt man eine Idee, wie Denver zu Hochzeiten der Goldgräberstimmung Mitte des 19. Jahrhunderts aussah. Statt Saloons, Banken und Freudenhäusern findet man hier inzwischen trendige Restaurants, kleine Boutiquen sowie die unvermeidliche Starbucks-Filiale.

Foto: Dirk Baumgartl

Hallo Cowboy

Echtes Westernfeeling kommt bei einem Besuch von Rockmount Ranch Wear auf. Hier gibt es nicht nur das vom Gründer Jack Weil erfundene Westernhemd mit 17 Knöpfen, sondern auch jede Menge Hüte, Bandanas und kultige Gürtelschnallen. Eine mindestens ebenso bekannte Institution ist die Buckhorn Exchange. In dem mit dicht an dicht hängenden Jagdtrophäen geschmückten Restaurant gibt es alles, was die Natur der Rocky Mountains zu bieten hat: von geräucherter Klapperschlange über Steaks von Büffel, Wapiti und Rind bis zu den „Rocky-Mountain-Austern“, hinter denen sich nichts anderes als frittierte Stierhoden verbergen. Wer jetzt von schwulen Cowboys mit breiten Hüten, engen Jeans und womöglich noch auf einem Pferd sitzend träumt – dem kann in der Tat geholfen werden. Denvers schwuler Rodeo Club hält Anfang Juli sein jährliches Turnier ab, zu dem Teilnehmer aus den gesamten USA und Kanada anreisen. Auch beim Gay Pride im Juni reiten die schwulen Cowboys in der Parade mit und im Charlie’s, Denvers schwuler Country-Bar, gibt es von 20 bis 21 Uhr kostenlosen Unterricht im Line und Two-Step Dance. Bei mehr als einem Dutzend schwuler Bars und Klubs wird einem am Abend sicher nicht langweilig.

Foto: Troy Petenbrink

Rauchzeichen

Eine ganz andere Art der Freizeitgestaltung steht den Besuchern Colorados seit 2014 offen, der Denvers Titel als „Mile High City“ (einst gemünzt auf die Höhenlage der Stadt) eine neue Dimension gibt. Die Legalisierung von Cannabis sorgt nicht nur für den typisch süßlich riechenden Duft auf Straßen oder der legendären Konzertbühne Red Rocks Amphitheatre, sondern spült zugleich Millionen von Steuergeldern in die öffentlichen Kassen. In futuristisch designten „Dispensaries“ können Kunden per iPad und Duftproben alle möglichen Varianten THC-haltiger Produkte bestellen und beschnuppern. Selbst in der Fußgängerzone 16th Street Mall, die mitten durch Denvers Innenstadt führt, kann man sich mit der Droge eindecken. Veranstalter wie My420Tours.com bieten dabei Exkursionen zu Hanf-Farmen und Dispensaries an und klären über die unterschiedlichen Sorten und deren Wirkung auf – ein Angebot, das man auch als routinierter Konsument unbedingt annehmen sollte, da die Wirkstoffe zum Teil wesentlich konzentrierter sind als in Produkten, die man vielleicht von zu Hause gewohnt ist.

Weitere Infos zu Denver gibt es unter www.denver.org/lgbt

Foto: capitolhillmansion.com

HOTEL-TIPP

Das in dem für seine schwule Szene bekannten Stadtteil Capital Hill gelegene Capitol Hill Mansion Bed & Breakfast schafft es regelmäßig auf die Liste der besten Privatunterkünfte der Stadt. Das liegt zum einen am historischen Gebäude, das eher an eine Burg als ein Wohnhaus erinnert und im Inneren auch heute noch den Geist vergangener Tage atmet. Zum anderen ist der schwule Hausherr Carl Schmidt ein begnadeter Koch, der seinen Gästen jeden Morgen ein selbst zubereitetes Frühstück serviert, das keinen besseren Start in den Tag bescheren könnte. Zudem gibt Carl hervorragende Tipps für Ausflüge in Szene und Stadt. www.capitolhillmansion.com

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