Stopover: NEUSEELAND

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Foto: Tobias Sauer

Atemberaubende Landschaften, freundliche Menschen und eine offene Atmosphäre kennzeichnen Neuseeland. Das Traumziel liegt zwar am anderen Ende der Erde, doch die Reise lohnt sich. Besonders, wenn man in kleinen, schwul geführten Bed & Breakfasts übernachtet und in Bars und Clubs mit den weltgewandten Einheimischen in Kontakt kommt.

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Auf Waiheke, vor der Küste Aucklands, überzeugt das auf einem kleinen Hügel gelegene The Boatshed (Ecke Tawa und Huia St, Waiheke) nicht nur mit der tollen Aussicht auf eine kleine Meeresbucht. Die Küche des luxuriösen Bed & Breakfast serviert exklusiv für Gäste ein täglich neu entworfenes Menü. Eigentümer und Manager Jonathan kann zudem über queeres Leben in Neuseeland berichten. www.boatshed.co.nz

Foto: Tobias Sauer

Die 970 Lonely Bay Lodge (970 Purangi Rd, Whitianga) liegt ganz in der Nähe der namensgebenden einsamen Bucht auf der Coromandel-Halbinsel, an der man tatsächlich wunderbar in Ruhe ausspannen kann. Aber auch die luxuriösen Apartments der Lodge tun gut, denn diese bieten teilweise auf mehreren Stockwerken viel Platz und eine tolle Aussicht. Das Frühstück wird frisch zubereitet und schmeckt großartig. www.970lonelybay.com

Vor mehr als 20 Jahren haben Petra und Reinhard ihrer Heimat Deutschland den Rücken gekehrt, um in Neuseeland mit der Bushland Park Lodge & Retreat (444 Wentworth Valley Rd, Whangamata) ein feines Gästehaus zu eröffnen. Im Süden der Coromandel-Halbinsel verwöhnen die beiden ihre Gäste bis heute mit selbstgekochten Menüs. Auf Wunsch können die sogar in der Nähe einer romantischen Glühwürmchen-Grotte genossen werden. Anschließend kann man bei einem Gläschen Champagner zu zweit in einer riesigen Badewanne unter freiem Himmel den Abend ausklingen lassen. Kein Wunder, dass die die beiden Gastgeber schon so manchen Heiratsantrag miterlebt haben! www.bushlandparklodge.co.nz/de/

Richard und James haben in den letzten Jahren ihre alte Villa unter dem Namen Te Puna Wai (24 Richardson St, Nelson) Stück für Stück liebevoll renoviert. Mit den beiden Gastgebern abends oder beim Frühstück über Gott und die Welt zu quatschen, macht richtig Spaß. Von der Veranda bietet sich außerdem ein toller Blick über die Bucht von Nelson und in den Abel-Tasman-Nationalpark. www.tepunawai.co.nz

Die kleinen Häuschen des Grand Mercure Nelson Monaco (6 Point Rd, Monaco) mit ihren verwitterten Backsteinen und den wunderschönen Holzbalken sehen aus, als hätten sie schon Jahrhunderte auf dem Buckel. Dabei sind sie neu gebaut, nur die alten Materialien hat man eigens besorgt. So verbinden sie Flair mit moderner Raumaufteilung. www.monacoresort.co.nz

Das Olivers Central Otago (34 Sunderland St, Clyde) ist in einem alten Kaufmannsladen aus der Zeit des Goldrauschs vor rund hundertfünfzig Jahren untergebracht. Im ehemaligen Ladenlokal, in dem sich einst die Bevölkerung des Städtchens Clyde versorgte, befindet sich heute ein erstklassiges Restaurant, in den alten Stallungen kann man übernachten. Weil das Gebäude historischen Wert hat, wurde es unter dem strengen Blick der Denkmalschutzbehörde behutsam und liebevoll renoviert. www.oliverscentralotago.co.nz

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

Foto: Tobias Sauer

ESSEN & TRINKEN

Jonathan und Andrew haben sich einst im Urlaub in die Insel Waiheke verliebt. Erstklassige Muscheln werden dort geerntet, doch ein den Meeresfrüchten würdiges Restaurant fehlte damals. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Die beiden eröffneten kurzerhand ihr eigenes, das The Oyster Inn (124 Oceanview Rd, Oneroa). In einem Nebengebäude vermieten sie übrigens auch drei Gästezimmer. www.theoysterinn.co.nz

Foto: Tobias Sauer

In Eichardt’s Bar (2 Marina Parade, Queenstown) macht es richtig Spaß, sich mit Freunden einmal quer durch die Speisekarte zu essen. Hier werden tolle Tapas mit meist lokalen Zutaten angeboten. Wer lieber vegetarisch isst und auf die wunderbar zarten Lammbäckchen verzichten kann, findet ebenfalls eine große Auswahl. Der Eigentümer betreibt im selben Haus auch ein tolles Hotel. www.eichardtsbar.com

Seit zwei Jahren bewirtschaften Simon und seine Frau Valentina das Weingut Mercury Bay Estate (761A Purangi Rd, Coromandel) mit Blick auf die Bucht, in welcher der berühmte Seefahrer Captain Cook einst ankerte, um den Transit des Merkur vor der Sonne zu beobachten. Heute lässt man sich hier unter anderem einen sehr fruchtigen, aber nicht zu süßen Rosé munden. www.mercurybayestate.co.nz

Armando und sein Mann Bob leben seit über acht Jahren in der Nähe des kleinen Städtchens Cromwell im Zentrum der Südinsel. Während Bob eine Kräuterfarm gegründet hat, versorgt Armando die Einwohner Cromwells und ihre Gäste in Armando’s Kitchen (71 Melmore Terrace, Cromwell) mit italienischen Köstlichkeiten. www.armandoskitchen.com

AKTIVITÄTEN

Wer nach drei spektakulären Seilrutschen über den Wald Waihekes auch ein paar Infos zum lokalen Ökosystem erfahren will, ist bei der Eco Zipline (Trig Hill Rd, Waiheke) richtig. Die Guides klären über die Besonderheiten der lokalen Farnwälder ebenso auf wie über essbare Pflanzen und lüften das Geheimnis, warum die Maori mit neuseeländischen Palmen nicht zufrieden waren. www.ecozip.co.nz

Die Fahrt mit Cathedral Cove Kayaking (88 Hahei Beach Rd, Coromandel) zur gleichnamigen Bucht macht richtig Spaß, nicht zuletzt, weil die Strände unterhalb der Steilküsten zu Fuß kaum zu erreichen sind. Anschließend beginnt das Abenteuer, wenn man mit dem Boot ein paar hundert Meter aufs Meer hinausfährt, um einigen Inseln nahe zu kommen. Mit etwas Glück kann man auch im Wind segeln. www.seakayaktours.co.nz

Foto: Tobias Sauer

Der Abel-Tasman-Nationalpark ist vergleichsweise einfach zu erreichen, weil das Städtchen Nelson gleich vor seinen Türen liegt. Trotzdem ist er alles andere als überlaufen und bietet Gelegenheit für Kajaktouren, Wanderungen oder mehrtägige Kombinationen aus beidem. Reist man mit dem Anbieter Wilsons Abel Tasman (265 High St, Motueka) in einer Kleingruppe, begleitet einen ein fachkundiger Guide und man übernachtet in sehr komfortablen kleinen Häusern, in denen ein Küchenteam abends leckere Menüs vorbereitet. www.abeltasman.co.nz

Foto: Tobias Sauer

Lisa, Fletch und Duncan verleihen im kleinen Goldgräber-Städtchen Clyde in ihrem Laden Bike It Now (23 Holloway St, Clyde) Räder an Touristen und helfen auch gerne mit Tipps für ein- oder mehrtägige Radtouren. Die können zum Beispiel entlang alter Eisenbahntrassen führen oder entlang des Flusses Clutha. Einen Teil des Weges kann man auch per Boot zurücklegen, Clutha River Cruises transportiert Radler und Räder. www.bikeitnow.co.nz und www.clutharivercruises.co.nz

Foto: Tobias Sauer

EVENTS

Die Queenstown Gay Ski Week (ab dem 1. September 2018) ist die größte schwul-lesbische Skiwoche der südlichen Hemisphäre und eine der beliebtesten der Welt. Die genauen Daten stehen noch nicht fest, aber wem es im europäischen Sommer einfach zu warm ist, der sollte sich die Zeit um Ende August und Anfang September für einen Flug nach Neuseeland schon einmal im Kalender markieren. www.gayskiweekqt.com

Der Auckland Pride und das das Big Gay Out Festival haben sich zusammengetan und organisieren im Februar gemeinsam das größte LGBT-Event Neuseelands. Mit zahlreichen Shows wird hier auf HIV und Aids aufmerksam gemacht, außerdem wird Geld für Wohltätigkeitsvereine gesammelt. www.aucklandpride.org.nz und www.loveyourcondom.co.nz

LESEN

Der Lonely Planet-Reiseführer zu Neuseeland informiert kompetent über Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Neben ein paar allgemeinen Infos für Schwule bietet er auch einen kleinen Guide zu Events und Bars. Josephine Quintero u.a.: Lonely Planet Neuseeland. 6. Auflage, 2017, 848 Seiten, 26,99 Euro. www.lonelyplanet.de

RUMKOMMEN

Auf Reisen nach Australien und Neuseeland hat sich TravelEssence spezialisiert. Die Mitarbeiter kennen beide Länder aus eigener Erfahrung und können deshalb detailliert auf individuelle Kundenwünsche eingehen. In ausführlichen Beratungsgesprächen empfehlen sie auch besondere Urlaubserlebnisse abseits des Mainstreams und kleine, einzigartige Hotels und B&Bs. www.travelessence.de

HINKOMMEN

Egal, was die Werbung sagt: Der Flug nach Neuseeland dauert lange – mit Umstiegs-und Wartezeiten in London und Los Angeles ist man je nach Verbindung gut und gerne über 30 Stunden unterwegs. Air New Zealand bietet auch in der Economy Class bequeme Sitzabstände und auf einigen Flügen die Gelegenheit, drei nebeneinander liegende Sitzplätze zu einer Couch umzufunktionieren, auf der zwei Erwachsene einigermaßen bequem schlafen können. Die sogenannte „Skycouch“ kann im Voraus gebucht werden. www.airnewzealand.de

INFO

Auf der toll gemachten Seite von New Zealand Tourismus findet man einige Inspirationen für den geplanten Urlaub am anderen Ende der Welt. Spezielle Infos für Schwule gibt es nicht, dafür aber Hinweise für Aktivurlauber. www.newzealand.com

Beste Reisezeit: Auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten umgekehrt zu unseren. Die Temperaturen sind denen in Europa prinzipiell vergleichbar, wobei es in Neuseeland dank seiner Insellage nie sehr heiß oder sehr kalt wird. Wer im beginnenden neuseeländischen Frühling kommt, also im Oktober, profitiert von weniger Andrang und erlebt die Natur in üppigstem Grün.

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