Thailand: Grüner Norden

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Foto: Thailand Tourism Authority

Thailand kennt man wegen traumhafter Strände, die nie zur Ruhe kommende Millionenmetropole Bangkok und einer vielfältigen LGBTIQ*-Szene. Selbst im Norden des Königreichs mit seinen Nationalparks, Reisterrassen und beeindruckenden Tempeln, gibt es in Städten wie Chiang Mai Gay-Bars, in denen in der Nacht bezaubernde Dragqueens eine mitreißende Show hinlegen.

Von Bangkoks berühmter Szenestraße Silom Soi 4 und Phukets Vergnügungsviertel Patong ist man bis zur äußersten Perfektion inszenierte Dragshows ja gewohnt. Dass sich Ähnliches auch in Thailands „Rose des Nordens“, der Provinzhauptstadt Chiang Mai, findet, mag überraschen. Abend für Abend verwandelt sich die im Stadtzentrum gelegene Ram Bar mit viel Musik, Licht, Glitter und Make-up in eine Bühne für schillernde Geschöpfe. An die zwei Stunden stemmen die Damen und Tänzer ihr Programm, das witzig, emotional oder amüsant sein kann. Die Gäste, darunter lokale Szenegänger, schwule Touristen und ein heterosexuelles Publikum, fühlen sich jedenfalls bestens unterhalten.

Einzigartige Kultur

Ein Abend in der Ram Bar ist ein schöner Kontrast zu dem, was Chiang Mai und seine Umgebung sonst alles zu bieten hat. Als Hauptstadt des damaligen Königreichs Lan Na im Jahr 1296 gegründet, ist die Stadt heute das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Norden Thailands. In dem von einem Wassergraben umschlossenen historischen Stadtkern finden sich zahlreiche Tempel und Pagoden wie der Wat Phra Singh mit seiner wertvollen Buddhastatue oder der durch ein Erdbeben 1545 zum Teil zerstörte Wat Chedi Luang. Ebenfalls eine Entdeckung wert ist Nordthailands Küche, die stark von den Nachbarländern Laos und Myanmar beeinflusst ist. Neben feurigen Chilipasten gibt es viele Nudelgerichte und die extrem leckere Sai Ua, eine mit Limettenblättern, Koriander, Zitronengras, Chili, Knoblauch und Kurkuma gewürzte Bratwurst, die es zum Beispiel auf dem Nachtmarkt von Chiang Mai gibt. Auf bunte Reisgerichte hat sich dagegen das von mächtigen Bäumen beschattete Restaurant Meena Rice Based Cuisine spezialisiert, dessen kunstvolle Inszenierungen jedes Instagramer-Herz höherschlagen lassen.

Foto: Dirk Baumgartl

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Wasserfälle & Plantagen

Reis ist es auch, der die Landschaft um Chiang Mai bestimmt. Während einer Fahrt auf Thailands höchsten Berg Doi Inthanon, der im gleichnamigen Nationalpark liegt, führt der Weg vorbei an sattgrünen Reisterrassen, die sich an sanfte Berghänge schmiegen. Um die dort immer noch lebenden Bergvölker vom Opiumanbau abzuhalten, gründete der 2016 verstorbene König Bhumibol hier Ender der 1970er-Jahre ein landwirtschaftliches Projekt, das den nachhaltigen Anbau von Gemüse wie Avocados, von Nüssen, Erdbeeren, Blumen, Kaffee sowie die Fischzucht fördert. Im Nationalpark finden sich zudem rauschende Wasserfälle und Fledermaushöhlen. Ein beliebtes Fotomotiv sind die zu Ehren von König Bhumibol und dessen Frau Sirikit errichteten, 200 Meter unter dem Gipfel des Doi Inthanon liegenden Pagoden und die sie umgebenden Gärten.

Foto: Thailand Tourism Authority

Spaziergang mit Elefanten

Ebenfalls beim Nationalpark befindet sich das Chiang Mai Elephant Land, eine Auffangstation für ehemalige Arbeitselefanten, die sich hier die meiste Zeit über frei im Dschungel bewegen können und nur am Morgen zum Fressen zur Station kommen. Danach können Besucher Seite an Seite mit den Dickhäutern durch den Wald zu einem Wasserfall spazieren und die Tiere waschen. Das Camp bietet zudem die Möglichkeit eines zweitägigen Programms mit einer Übernachtung und einer zusätzlichen geführten Wanderung durch den Nationalpark.

Weitere Infos zum Reiseland Thailand unter http://de.tourismthailand.org

Foto: Dirk Baumgartl

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