„Gay Car of the Year“ 🚘 Schwule Männer und ihre Liebe zum A

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Das andere A! Kann man – zumindest im englischsprachigen Raum – auch reiten und besticht das geschulte Auge gerne durch schmeichelnde Rundungen. Der französische schwule Oldtimer-Klub Ledorga kürt seit 2005 sogar das „European Gay Car of the Year“. Das ist mitnichten eine Schmähung, sondern ganz im Gegenteil Auszeichnung für besonders gelungene Automobil-Designs. Zunächst aber zwei andere extreme Beispiele für schwule Autoliebe.

Oldie but Goldie

Foto: motorboys e.V.

Wer meint, Schwule seien nicht genauso anfällig für PS-starke Boliden, wie ihre heterosexuellen Geschlechtsgenossen, der sollte seine Vorurteile checken. Tatsächlich gibt es schwule Motor-Klubs, wie den französichen Ledorga oder in Deutschland die Motorboys, die in sechs Regionalverbänden in der ganzen Republik Rallyes und Ausfahrten organisieren. Und wer einmal mit dem besten Gay-Friend auf Auto-Shopping-Tour war weiß, dass Leidenschaft ein fast noch zu schwaches Wort für dessen Verhältnis zum motorisierten Untersatz sein kann. Es ist echte Liebe: Irrational, hingebungsvoll und bisweilen exorbitant teuer. Besonders bei den geliebten Oldtimer-Modellen kann sie sogar zur Obsession werden. Die sollte man absichern. Und zwar Vollkasko. Der Spaß ist eh schon kostenintensiv genug und wenn dann auch noch Vandalismus oder eigene Dummheit der Beziehung ein jähes Ende setzen (für diese zahlt die Teilkaskoversicherung nicht), kann ein angemessener finanzieller Ausgleich wenigstens schmerzlindernd wirken. Ein Preisvergleich lohnt bei dieser Luxusvariante der KFZ-Versicherung auf jeden Fall. Das wohlmöglichst teuerste Männerhobby der Welt muss ja nicht noch teurer werden, als nötig. Soviel Rationalität darf sein. Nun aber zurück zum emotionalen Teil der Man-Machine-Love.

Wie schwul ist das denn?

Nicht nur bei Heteros und im Film- und Musikbusiness ein Dauerbrenner: Autos waschen. Was bei deutschen Familien eher öder Sonntagsbrauch ist, wird im prüden Amerika gerne als Pornografieersatz bis in die letzte Ritze inszeniert. Selbstverständlich auch in der schwulen Variante. Sexismus und Objektivierung von Menschen in seiner schlimmsten und schönsten Form.

In Amerika hat sich allerdings auch eine Autowaschliebhaberszene entwickelt, die den ganzen Spaß dafür nutzt, Geld für soziale Zwecke zu sammeln. Pinkwashing mal anders.

„European Gay Car of the Year“: Klassiker neu erfunden

Wer gerade denkt, dass ihm der diesjähirge Gewinner, bzw. die Gewinnerin irgendwie bekannt vorkommt, ist entweder wie die Jungs von Ledorga und Motorboys Auto-Nerd mit Fokus auf Oldtimern, oder dem Motorsport zugeneigt.

Foto: Dan Prosser

Die Alpine A110 (eine Marke aus dem Hause Renault) ist mehr als nur inspiriert vom 1961 unter gleichem Namen erschienenen Original. Sie ist perfekte Reinkarnation und Weiterentwicklung in einem. Und das machte sie wohl auch zur Favoritin bei der Wahl zur schwulsten Karre des Jahres. Innere wie äußere Werte überzeugen auf ganzer Linie und das über sexuelle Präferenzen hinaus. Warum die Alpine 110 weiblich angesprochen wird? Damit Heteromänner nicht auf seltsame Gedanken kommen, wenn sie ins Schwärmen kommen selbstverständlich. So schreibt zum Beispiel die Boliden-Revue auto motor sport:

Wir sind verliebt. Hals über Kopf! In sie hier, die Alpine. Sie ist leicht, vorwitzig motorisiert, sieht entzückend aus, und im Gegensatz zu vielen anderen dieser Art schafft sie es, einem auch den Alltag zu versüßen.

Foto: Dan Prosser / Alpine

Ihre Macher wollen übrigens anknüpfen an das, was die A110 zur Legende machte: Sie ist zweifache Siegerin der Rallye Monte Carlo und Rallye-Weltmeisterin. Die erste und einzige aus Frankreich. Und so ist die neue A110 auch aktuelll mit dem Alpine Elf Europa Cup auf Renntour.

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