INTERVIEW - FOTOGRAF CHRISTOPHER PUTTINS

Gute Fotografen gibt es viele, doch nur wenige sind sehr gut und haben in jungen Jahren schon so gute Arbeit abgeliefert wie Christopher Puttins, den ich einst im Klub traf. Hier erfährst du mehr über den Talentierten.

WORAUF KOMMT ES DIR AN BEI EINEM FOTO?

Dass es den Betrachter mitnimmt, dass er sich angesprochen fühlt. Er soll es gerne anschauen! Im Idealfall raubt es ihm den Atem. Mich macht es glücklich, wenn ich beim Fotografieren Geschichten entstehen lassen kann, die den Betrachter in den Bann ziehen.

WIE AUFWENDIG SIND MODE-SHOOTINGS?

Sehr aufwendig, aber auch das ist unterschiedlich. Noch arbeite ich viel an freien Projekten und habe da auch vollkommene Freiheit, was ich wie und wann tue. Komplizierter wird es dann bei Auftragsarbeiten. Das beteiligte Team ist dann ungleich größer, man muss sehr viel mehr vorab planen und abstimmen. Dann muss man sich dabei nach dem richten, was der Auftraggeber will. Die Mode muss so inszeniert werden, wie der Designer das eben möchte. Aber bei jedem Modeshooting muss ich mit meinem Team tagelang vorbereiten. Ich arbeite dann mit Stylisten, Make-up Artists, Models und Assistenten zusammen. Wir sind also ein großes Team, und die Planung sollte perfekt sein.

WIE VIEL DEINER KUNST KANNST DU DABEI EINBRINGEN?

Letztendlich ist es meine Art, das Licht zu setzen und den Kamerawinkel zu wählen ... Ich denke also: recht viel.

DU HAST SCHON DIVERSE SZENEGRÖSSEN ABGELICHTET. SIND DIE LEICHT ZU HANDHABEN?

Ja, bisher schon. Doch meist haben sie wenig Zeit, es geht dann oft zack, zack! In der Regel wissen sie genau, was sie wollen, und danach richte ich mich dann auch. Es ist aber oft auch richtig lustig ...

GIBT ES DA EINEN BESONDEREN MOMENT, DER ES WERT IST, JETZT HIER ERZÄHLT ZU WERDEN?

Als ich letztes Jahr zum ersten Mal bei der Mercedes-Benz Fashion Week über eine Fotografenagentur arbeiten durfte, war ich 18 Jahre alt. Die anderen Fotografen haben mich wirklich schlecht behandelt! Ein Rumgeschreie und Schubsen ... Ernst genommen wurde ich nicht. Aber ich habe diese Feuertaufe bestanden! Ich bin gespannt, wie es bei der kommenden Fashion Week wird, wo ich von Designern selbst als Fotograf gebucht worden bin.

BIST DU EHER FÜR DIE DIGITALE ODER DIE ANALOGE FOTOGRAFIE?

Ganz ehrlich: Ich arbeite lieber digital. Man sieht das Ergebnis sofort und kann Dinge ändern. Durch meine Ausbildung beim Lette-Verein lerne ich aber die analoge Fotografie mehr und mehr zu schätzen. Ich merke, dass es gut ist, die analoge Fotografie zu können, da man eine ganz andere Sichtweise bekommt, die man dann in die digitale Fotografie mit einbringen kann.

WIE POLITISCH SOLLTE EIN KÜNSTLER SEIN?

Auf jeden Fall sollte er sich positionieren.

DEINE BOTSCHAFT AN INDIENS UND RUSSLANDS SCHWULE UND LESBEN:

Durchhalten! Man sollte niemandem verbieten zu lieben! Ich habe auch schon Pläne für ein Fotoprojekt ...

•Interview: Michael Rädel

Internet: WWW.CHRISTOPHER-PUTTINS.COM

Back to topbutton