BLU LIEBT: PAUL WAYNE AUS MÜNCHEN...

... bald in Berlin? 1987 in Neuruppin (Brandenburg) geboren, verschlug es den „Abiball-Prinzen 2002“ und Brandenburger- Juso 2007 nach München. 2010 kommt er an die Spree, er will nach Berlin.

WARUM VERLÄSST DU MÜNCHEN?

Es steht noch nicht hundertprozentig fest, aber Berlin reizt mich sehr. In der Hauptstadt boomt das Leben, sie ist schnelllebig, das mag ich! Berlin schafft den Wandel bis 2025 zur gepflegten Metropole, vorausgesetzt unter sozialdemokratischer Führung. Berlin entwickelt sich durch stetige Veränderungen. Übrigens beobachte ich eine starke Wanderbewegung junger Leute aus meinem Münchener Umfeld nach Berlin. Ich würde u. a. aus politischen Gründen nach Berlin gehen.

WAS WILLST DU IN BERLIN AUF DIE BEINE STELLEN?

Da bin ich egoistisch: mich! In München habe ich mich aufgrund meiner vielen Interessenlagen etwas verrannt. Aber sobald ich wieder in eine klare Bahn gekommen bin, gibt’s kein Halten mehr. Zusammen mit einem Freund habe ich bereits eine Firma gegründet, die die Ausstrahlung der Stadt in den Randbereich unterstützen soll. Damit ist gemeint: Party- und Stil- Symbiose zwischen Berlin-Brandenburg, beispielsweise Neuruppin. Ansonsten in einem einmaligen Projekt die Obdachlosenzahlen senken. Planungen dazu laufen schon.

DU BIST BEI DEN SCHWUSOS. SO POLITISCH ZU SEIN IST UNGEWÖHNLICH BEI KERLEN DEINES ALTERS ...

Leider ist es so, dass sich junge Menschen häufig hinstellen und warten, bis sie jemand versteht. Doch das ist auf Dauer falsch gedacht. Man muss selbst aktiv werden und die Interessen seiner Generation vertreten, sonst macht es keiner. Wir sind eine Gesellschaft, sitzen in einem Boot. Ich erwarte nicht von jedem, dass er politisch aktiv ist, aber man sollte Initiative für seine Interessenvertretung zeigen. Das Leben besteht eben nicht nur aus Party, Lifestyle und Szene!

DU MODELST ABER AUCH SEHR GERNE, ODER?

Ach herrje, ja, mal modeln für Armani, Gucci oder Hugo Boss… Nein, Spaß beiseite: ich mach es gerne, bin bodenständig und bin ohne Agenturbindung. Aufträge kommen trotzdem rein, so zum Beispiel für den ambitionierten Münchner Modedesigner „Bruce la Cruz“, oder mal für eine AMD-Studentin. Eine Agentur wäre trotzdem von Vorteil, ich weiß nur nicht, zu welcher ich passe.

UND DANN BIST DU NOCH MITGLIED BEIM PRO HEIDE E. V.!

Genau! Pro Heide ist eine Unternehmervereinigung, Teil einer Bürgerbewegung. Sie haben 17 Jahre lang gegen den größten Bombenabwurfplatz Europas, geplant in Nordbrandenburg, quasi vor den Toren Berlins, gekämpft. Daraus ist die größte Bürgerbewegung der BRD nach der Wiedervereinigung geworden. Ohne Selbstbeweihräucherung zu betreiben: Ich habe den Entscheid gegen den Abwurfplatz auf dem Bundesparteitag der SPD 2007 initiiert. Nun sind seit diesem Juli die Pläne vom Tisch, dank des Engagements von SPD, Linke und Grüne. 17.000 Arbeitsplätze sind nun gesichert, ich freu mich!

WO TRIFFT MAN DICH DENN ABENDS?

Da glaube ich, etwas langweilig im Sinne von häuslich zu sein. Unter der Woche bin ich zu Hause oder bei meinem Freund, seltener in der Szene unterwegs. Am Freitag und Samstag arbeite ich in der Carmens in München, eine willkommene Abwechslung zur oft stressigen Politik und meinem Studium der Politikwissenschaften. Auch gerne Kino, Essen oder mal in einer Bar ’nen Drink nehmen, aber nicht oft.

HAST DU EIN AKTUELLES LIEBLINGSLIED?

Dauerbrenner ist bei mir seit drei Jahren „Lolas Theme“ von den Shapeshifters. Ansonsten hat Lady Gaga es geschafft, mich mit „Bad Romance“ zu überzeugen.

•Interview: Michael Rädel

Back to topbutton