JIVAN FRENSTER

Diesen Monat stellen wir dir den gebürtigen Amerikaner Jivan Frenster vor, ein jetzt schon renommierter Nachwuchskünstler aus Hamburg. Alles NEON? •yo

WAS HAT DICH DAZU BEWOGEN, AUF DER AFFORDABLE ART FAIR AUSZUSTELLEN?

Judith Waldmann lud mich dazu ein. Ich fühlte mich geehrt und sagte sofort zu. Ein Großteil der weiteren „Emerging Artists“ sind Freunde und Bekannte von mir, ich befinde mich also in guter Gesellschaft.

BEI DEINEN WERKEN STECHEN NEONFARBEN UND DER MÄNNLICHE KÖRPER HERVOR. AUS WELCHEN GRÜNDEN?

Es gibt einige Gründe, warum ich Neongelb toll finde. Sie ist eine lebensbejahende, strahlende Farbe, die Aufmerksamkeit auf sich zieht wie keine andere. Gleichzeitig wirkt sie beinahe nervig nach ebendieser Aufmerksamkeit heischend, kränklich und vor allem selbstbezogen. Ich kann diese Farbe als Satire meiner Selbstwahrnehmung sehen. Lustig finde ich auch, wie wahnsinnig ausgenutzt diese Farbe wird: vom Straßenarbeiter über den Fußballschuh, die Handtasche, die bildende Kunst, zum Ü30-Party-Plakat und wieder zurück. Überall sieht man Neongelb! Ich finde es interessant, mich bei einem Phänomen der Massenkultur zur Abwechslung einfach mal einzureihen. Der männliche Körper, ja, der ist halt spannend. Das wird ja schon in Kindertagen geprägt mit muskelbepackten He-Man- oder Batman-Action- Figuren. Als bekennender Narziss und Liebhaber des Körperlich-Sinnlichen liegt es für mich nahe, den männlichen Körper in den Vordergrund zu stellen. Gleichzeitig plane ich bereits Projekte, bei denen auch der weibliche Körper wieder mehr eingebunden wird. Hauptsächlich geht es mir nämlich um Körperlichkeit, nicht ums Geschlecht.

WAS FÜR PROJEKTE VERFOLGST DU ZUSÄTZLICH ZUR BILDENDEN KUNST?

Na ja, alles, was ich sonst so mache. Eigentlich sehe ich das ganze Leben als ein einziges Projekt, in Sachen Differenzierung habe ich allerdings auch ganz klar Defizite. Also, als konkretes Projekt kann man auf jeden Fall The Magical Flying Love Lab nennen. Das sind Freunde von mir, mit denen ich gelegentlich Abende musikalisch und visuell gestalte. Im Wechselspiel werden Platten aus den 20ern bis 80ern aufgelegt, untermalt von handgebastelten Visuals. Ganz viel Liebe.

HAMBURG, BERLIN, KÖLN ODER MÜNCHEN?

Hamburg, ein fabelhaftes großes Dorf – meine Wahlheimat! Auch wenn es mich in Zukunft noch sonst wohin verschlagen wird, in diesen Hafen werde ich wohl immer wieder einkehren! Hier habe ich eine Biosphäre.

Berlin ist für mich noch immer die große Unbekannte … aber ich habe schon ganz allmählich angefangen, mal meine Fühler dorthin auszustrecken.

Köln und mein Leben haben sich bisher noch nicht so sehr berührt. War mal auf der Art Cologne.

München: zuckersüß, um dort ein paar Tage zu verbringen. Leberkas Semmi essen, im Eisbach treiben und lieblich-traditionelle Architektur genießen. Ich bin eine Stunde südlich von München aufgewachsen, in Murnau am Staffelsee, dort haben die Blauen Reiter viele Landschaftsbilder gemalt, was ich gut nachvollziehen kann.

Internet: WWW.JIVANFRENSTER.DE

Back to topbutton