Abgesetzt: Tanzlegende Nurejew zu schwul für legendäres Bolschoi

Das berühmte Moskauer Bolschoi-Theater hat ein Stück des Regisseurs Kirill Serebrennikow über den legendären Balletttänzer Rudolf Nurejew aus dem Programm genommen.

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„Das ‚Nurejew‘-Ballett wurde aus dem Repertoire zurückgezogen“,

teilte Bolschoi-Intendant Wladimir Urin am Mittwoch mit.

Foto: Kirill Kudryavtsev / AFP

Seinen Angaben zufolge hängt die Entscheidung mit der Verschärfung eines Gesetzes von 2013 gegen sogenannte schwule Propaganda zusammen. Ein im Dezember 2022 erfolgter Zusatz weitete das Verbot der „‚Propaganda‘ von nicht-traditionellen sexuellen Werten“ auf Erwachsene aus. Das Gesetz zielte ursprünglich nur auf Kinder ab.

Inszenierung stammt von Dissident 

Foto: Ron J. Haviv / AFP

Foto: Derrick Ceyrac / AFP

„Nurejew“ erzählt vom Leben des Ballett-Superstars Rudolf Nurejew, der aus der Sowjetunion floh und im Westen weltberühmt wurde. Nurejew starb 1993 im Alter von 54 Jahren an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids. In der Inszenierung von Serebrennikow kommen auch nackte Körper und vulgäre Sprache vor. Einige Aufführungen wurden bereits im Mai vergangenen Jahres durch das Bolschoi-Theater abgesagt.

Kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine schickte, wurde Serebrennikow für schuldig befunden, öffentliche Gelder abgezweigt zu haben. Seine Unterstützer werteten das Urteil als politisch motiviert, da der Regisseur in seiner Arbeit Autoritarismus und Homophobie unter Putin anprangerte. Seit Mai lebt Serebrennikow im Exil. *AFP/bur/loc/lan

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