Äthiopien geht gegen „homosexuelle Handlungen" vor

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Die Behörden der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba haben ein hartes Durchgreifen gegen gleichgeschlechtliche Aktivitäten in Hotels und Bars angekündigt und die Bevölkerung aufgefordert, solche „abscheulichen" Handlungen der Polizei zu melden. Das Büro für Frieden und Sicherheit in Addis Abeba erklärte, dass es Maßnahmen gegen Hotels, Restaurants, Gästehäuser und andere Vergnügungsstätten ergreift, die im Verdacht stehen, an homosexuellen Handlungen beteiligt zu sein.

In einer Erklärung, die auf Facebook veröffentlicht wurde, hieß es, man habe bereits eine Razzia in einem Gästehaus in Addis Abeba durchgeführt, nachdem man einen Hinweis erhalten hatte, und der Geschäftsführer sei verhaftet worden. Die Regierungsbehörde

„wird weiterhin in Zusammenarbeit mit der Polizei gegen solche abscheulichen Handlungen, die von Gott und den Menschen verachtet werden, vorgehen",

hieß es. Gleichgewchlechtlicher Sex ist in Äthiopien, dem zweitbevölkerungsreichsten Land Afrikas, sowohl für Männer als auch für Frauen illegal, und einige Vergehen können mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden. Bereits 2019 hatte Dereje Negash, ein orthodoxer christlicher Priester, der seit mehr als einem Jahrzehnt vor der Ausbreitung der Homosexualität in Äthiopien warnt eine Kampagne zur Förderung der Konversionstherapie gegründet. Damit soll die sexuelle Orientierung von Homosexuellen geändert werden.  

Die LGBTIQ*-Aktivistengruppe The House of Guramayle erklärte, dass es in Äthiopien zu einer Eskalation der Angriffe gegen Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität gekommen sei. "Personen, die verdächtigt werden, der LGBTQIA+-Gemeinschaft anzugehören, werden in Äthiopien körperlich angegriffen", hieß es in einer veröffentlichten Erklärung. *AFP

Foto: AFP / Michael Tewelde

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