Besucherrekord und klare Ansagen beim Tokyo Rainbow Pride

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Am Sonntag haben in Tokyo rund 7.000 Menschen für „Love & Equality“ demonstriert. Die Parade anlässlich des Tokyo Rainbow Pride fand mit einem Rekordaufgebot von 37 Trucks statt. Sie war der Höhepunkt eines neuntägigen LGBITQ*-Festivals.

Foto: instagram.com/tokyo.r.pride

Angesichts der Tatsache, dass homosexuelle Partnerschaften in der japanischen Gesellschaft noch immer tabuisiert werden und keines der Lebenspartnerschaftsmodellle, die in sieben Städten eingeführt wurden (blu berichtete), landesweite Bedeutung hat, war die große Resonanz beim Tokyo Rainbow Pride ein wichtiges Signal. Nicht nur waren mit 37 Mottowagen in der Parade am Sonntag so viele Trucks wie nie vertreten (darunter neben lokalen Initiativen wie Tokyo No Hate und dem Bündnis Get in Touch auch internationale Organisationen wie Amnesty International und European Ambassadors 4 LGBT), es kamen mit rund 7.000 Teilnehmern auch die meisten Besucher seit der Gründung des Events im Jahr 2011. Das diesjährige Motto lautete „Love & Equality“ („Liebe & Gleichberechtigung“)    

Wie wichtig die Sichtbarkeit von LGBTIQ* in Japan ist, zeigte eine Rainbow-Pride-Stellungnahme der queeren Geschäftsfrau Lauren, die ein Instagram-Foto mit dem amtierenden Mister Gay Japan mit der Message verband: „Gratulation an den ersten Mr. Gay Japan, einen Lehrer namens Shogo. Das größte Problem in Japan ist, dass hier niemand ‚out‘ ist. Es (das Queer-Sein, Anm. d. Red.) ist ein akzeptabler aber doch seltsamer und geheimer Teil des Privatlebens  wie ein Feitsch –, aber nicht etwas, mit dem Familien oder Kollegen jemals konfrontiert werden.“ Einen offen schwulen Lehrer zu haben, der an den Mister-Gay-Wahlen teilgenommen habe, weil ihm klar sei, dass er mit Aufklärung und Sichtbarkeit allen Kids in seiner Klasse, die ein Rollenmodell brauchen, als Stütze dienen könne, mache Lauren sehr stolz auf Shogo.   

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