Amnesty schlägt Alarm: LGBTIQ*-Repression in Afrika steigt

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) warnt vor einer wachsenden gesetzlichen Diskriminierung von LGBTIQ*-Menschen in verschiedenen afrikanischen Ländern. Laut Franziska Ulm-Düsterhöft, der Referentin für Afrika bei AI in Deutschland, hat es im vergangenen Jahr in vielen Ländern des Kontinents Verbote von LGBTIQ*-Organisationen und Auflösungen von Versammlungen gegeben.

„Übergriffe auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen sowie Verhaftungen sind an der Tagesordnung“, so Ulm-Düsterhöft. AI zufolge kriminalisieren 31 afrikanische Länder einvernehmliche gleichgeschlechtliche Handlungen.

Beispielhaft nennt die Organisation Uganda, wo im Mai eines der weltweit strengsten Gesetze gegen Homosexualität verabschiedet wurde. Aber auch in Ländern wie Ghana sind queere Menschen bereits jetzt vermehrt Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, und das Parlament könnte bald einen der schärfsten Gesetzesentwürfe gegen LGBTIQ* auf dem gesamten Kontinent verabschieden.

In Kenia wird ein Gesetzesentwurf diskutiert, der auf das Verbot von Homosexualität abzielt. Kenia, als größter Handelspartner Deutschlands in Ostafrika, unterzeichnete im Dezember ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union.

Ulm-Düsterhöft betont, dass auch die Unterstützung homosexueller Menschen in afrikanischen Ländern zunehmend unter Strafe gestellt wird. Dies hat zur Folge, dass diese ihre Arbeit, Wohnung und den Zugang zu medizinischer Versorgung verlieren. In vielen Regionen sei die Situation so prekär, dass zahlreiche LGBTIQ*-Menschen gezwungen sind, unterzutauchen oder zu fliehen.

Die Warnung von AI verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte von LGBTQ-Menschen in Afrika zu schützen und gegen die zunehmende Repression vorzugehen. *mk Quelle: Amnesty International

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