Kritik unerwünscht: Richard Grenell will LGBTIQ*-Organisation finanziell austrocknen

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Weil Human Rights Campaign Richard Grenells Politikstil kritisiert hatte, will der ehemalige US-Botschafter in Deutschland der Organisation den Geldhahn zudrehen – öffentlich forderte er Firmen dazu auf, Amerikas größte LGBTIQ*-Organisation zu boykottieren und ihnen keine Spenden mehr zukommen zu lassen.

Richard Grenell hatte am 19. August in einem Video der Log Cabin Republicans, Amerikas größter Vereinigung konservativer LGBTIQ*s, behauptet, Donald Trump sei „der schwulenfreundlichste Präsident in der amerikanischen Geschichte“ (wir berichteten). Die Kernbotschaft des Videos jedoch war ein Angriff auf den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden. Grenell behauptete,

„Präsident Trump hat in drei Jahren mehr getan, um die Rechte von Schwulen und Lesben zu fördern, als Joe Biden in über 40 Jahren in Washington“.

Diese absurde Beweihräucherung von Donald Trump konnte Human Rights Campaign (HRC) so nicht stehenlassen. In einem kurzen Clip zählte die Organisation einige von Joe Bidens Bemühungen für die Rechte der queeren Community auf und bewies somit anhand begründeter Fakten, dass Grenells Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen, sondern tatsächlich absurde Lügen sind.

„Richard ‚Gaslight‘1 Grenell“, wie er von HRC mittlerweile genannt wird, nahm die Gegendarstellung zum Anlass, die Organisation zu boykottieren. Er schlug vor, dass Firmen den gleichen Betrag an konservative Gruppen wie die „Log Cabin Republicans“ spenden sollen. „Konzerne, die Geld an die Human Rights Campaign geben, unterstützen hässliche Parteilichkeit“, schrieb der 53-Jährige in einem Tweet.

Fakt ist, dass die Rechte von Homosexuellen niemals Teil der Agenda von Donald Trump waren. Die Washington Post hat eine Auswahl an anti-schwulen Richtlinien der Trump-Administration zusammengetragen, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Auch HRC veröffentlichte auf YouTube ein weiteres Video, in dem queere Menschen aus ganz Amerika zu Wort kommen und stichhaltige Argumente liefern, weshalb Trump mitnichten ein Freund der LGBTIQ*-Gemeinschaft ist.


1 Beim „Gaslighting“ handelt es sich um eine Form der emotionalen Manipulation und Gehirnwäsche. Dabei nutzt jemand ein Vertrauensverhältnis aus, um sich in eine Machtposition zu rücken und das Gegenüber durch gezielte Äußerungen und Handlungen dazu zu bringen, an sich selbst zu zweifeln.

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