Dieser Kuss ist mehr wert als jede Medaille

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Wer dachte, Gus Kenworthys olympische Sichtbarkeitsoffensive sei nach Fotos mit Adam Rippon und Ansagen an US-Vizepräsident Mike Pence ausgeschöpft, wurde bei seinem ersten Rennen eines Besseren belehrt. Sportlich lief's nicht so gut, dafür gab's einen dicken Kuss für Boyfriend Matthew Wilkas.

Foto: Screenshot / NBC.com

Für eine Medaille hat es in Gus Kenworthys erstem Lauf bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang nicht gereicht, dafür ist der Trickskifahrer Gewinner der Herzen. Vor dem Rennen am Sonntag war Kenworthys Freund Matthew Wilkas nach Korea gereist, um seinem Liebsten im Wettkampf den Rücken zu stärken. Kenworthy war angeschlagen. Im Training hatte er sich den Daumen gebrochen und ein Hämatom an der Hüfte zugezogen. Umso wichtiger war ihm der Beistand des Boyfriends. Vor dem Wettkampf bekam er von Wilkas einen dicken Kuss, der im amerikanischen TV live auf NBC übertragen wurde.

Im Rennen konnte Kenworthy dann trotz Top-Platzierungen in den Vorrunden nicht an seine Erfolge von Sotschi 2014 (Silber) anschließen. Dafür holte sein Teamkollege Nick Goepper Silber. Kenworthy hatte wohl schon im Voraus nicht mehr mit einer Medaille gerechnet. In einem Instagram-Post vor dem Rennen schrieb er mit Verweis auf seine Verletzungen: „Ob ich gewinne oder verliere, ich werde hier hoch erhobenen Hauptes rausmarschieren.“ Damit spielt der 26-Jährige  wohl auch auf die queere Sichtbarkeitsoffensive an, die er gemeinsam mit seinem schwulen Teamkollegen Adam Rippon in Pyeongchang gefahren hat (blu berichtete). Der Kuss mit Wilkas knüpfte daran an. Er wird von LGBTIQ*-Verbänden schon jetzt als olympischer Pride-Höhepunkt gefeiert.

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