Hanoi Pride feiert queere Gleichberechtigung in Vietnam

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Bei der sechsten Pride-Parade in Vietnams Hauptstadt Hanoi haben am Sonntag tausende Menschen unter dem Motto „Thương mến, Hà Nội“ („Liebe, Hanoi“) für Gleichberechtigung und Akzeptanz von LGBTIQ* in der sozialistischen Republik demonstriert

Foto: instagram.com/tayapollard

Bereits im September hatte die queere Szene von Hanoi im Rahmen einer Pride-Woche für Aufklärung und Respekt geworben, am heutigen Sonntag wurde die Sichtbarkeitsoffensive mit einer Fahrrad-Rallye, einer Pride Parade und einer anschließenden Party im American Club vollendet. Seit den Anfängen des Hanoi Pride im Jahr 2012 war es das sechste Mal, dass in der vietnamesischen Hauptstadt bei einer öffentlichen Demonstration gleiche Rechte für LGBTIQ* gefordert wurden. 

In Vietnam war gleichgeschlechtlicher Sex nie verboten. Auch bei der Trans*-Gesetzgebung ist das Land fortschrittlich. Allein die Debatten um die Ehe für alle gestalten sich zäh. Ein gesetzliches Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen wurde 2013 aufgehoben. Auch ein Dekret, das die Abschaffung von Geldstrafen für öffentlich zelebrierte gleichgeschlechtliche Hochzeiten verordnet, wurde verabschiedet. Sein Inkrafttreten jährte sich am heutigen Paradentag zum fünften Mal. Eine offizielle Registrierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist in Vietnam aber bis heute nicht möglich, auch wenn sich laut einer Umfrage von 2016 45 Prozent der Bevölkerung für die Öffnung der Ehe aussprechen, während nur 25 Prozent dagegen sind. Die Hanoi-Pride-Parade 2018 stand somit unter dem lakonischen Motto „Thương mến, Hà Nội“ („Liebe, Hanoi“)   

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