Israels Kfar Saba will queeren Sichtbarkeits-Marsch hinter Mauern verstecken

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Die Polizei im israelischen Kfar Saba will die erste Pride-Parade in der Geschichte der Stadt hinter zwei Meter hohen Schutzzäunen verstecken. LGBTIQ*-Vereine und Initiatoren der Parade laufen Sturm gegen die Maßnahme. Auch Politiker protestieren.

Foto: twitter.com/JGoldCA

Am 1. Juni soll im israelischen Kfar Saba zum ersten Mal eine Gay-Pride-Parade stattfinden. Der queere Sichtbarkeitsmarsch wurde von der Jugendorganisation IGY als Antwort auf eine transphobe Attacke im letzten Jahr initiiert. Doch das Projekt wird von der örtlichen Polizei massiv behindert. Nicht nur sollen die Initiatoren selbst für die Kosten von Straßensperrungen aufkommen, sie sollen auch für zwei Meter Schutzwände bezahlen, mit denen die Polizei die Parade einkesseln will. Die Polizei von Kfar Saba begründete die übertriebenen Auflagen vorm Radiosender Arutz Sheva so: „Diese Maßnahmen dienen der Sicherung der Parade und der öffentlichen Ordnung und dazu, die Lebensqualität von so wenig Einwohnern wie möglich zu einzuschränken.“ 

Gegen diese Argumentation laufen seit einigen Tagen Organisationen, Politiker und Aktivisten Sturm. So rief Stadtratspolitiker Ilai Harsgor Hendin seine Mitbürger via Facebook dazu auf, sich mit Protestschreiben an die Stadt und die Polizei zu wenden, während die Association for Civil Rights in Israel (ACRI) gemeinsam mit IGY und dem LGBTIQ*-Bündnis The Aguda den Gang vor Gericht vorbereitete. Die Klage gegen die Sharon Regionalpolizei wurde jetzt von der lesbischen Anwältin Sapir Sluzker-Amran bei Israels Oberstem Gericht in Jerusalem eingereicht. Sluzker-Amran über die Aktion:  „Wir werden nicht zulassen, dass die Parade abgesagt wird, noch werden wir zulassen, dass diese Jugendlichen durch Zwangsauflagen zurück in den Schrank gedrängt werden.“ 

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