Kanadischer Profi-Schwimmer outet sich als schwul

by

Der kanadische Profi-Schwimmer Markus Thormeyer ist schwul. Thormeyer, der bei den Olympischen Spielen 2016 im 4 x 100 Freestyle-Staffelteam antrat, hat sich mit seiner persönlichen Geschichte nun auch an die Öffentlichkeit gewandt und Outsports seine Coming-out-Geschichte erzählt.

Foto: instagram.com/lilmarquenis

In dem emotionalen Bericht erinnert sich der 22-Jährige an die aufkommenden Schuldgefühle, weil er seine sexuelle Orientierung so lange vor seinen Teamkollegen geheimgehalten hatte. Das Versteckspiel habe nicht nur sein Training, sondern auch die Beziehung zu seinen Team-Kameraden belastet. Jeden Tag legten sie ihr rohestes Wesen im Pool frei, ich aber hielt mich emotional zurück und tat nicht dasselbe“, schreibt er. Nach jeder Interaktion mit meinen Teamkollegen war ich ein bisschen traurig, weil sie nicht mein wahres Ich kennenlernten, sondern nur eine oberflächliche Hülle, die ich erfunden hatte.

Thormeyer fürchtete, von seinem Team abgelehnt zu werden oder die Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu verlieren, sollte er sich offen über seine Sexualität äußern. Ich wollte dieses Risiko nicht eingehen, also habe ich eine Mauer um mich herum gebaut und Gespräche über Sexualität und Dating generell vermieden.

Dieses emotionale Mauern führte zu einem emotionalen Zusammenbruch und zwang Thormeyer dazu, sich seinen Teamkollegen zu öffnen. „Ich bin keine dramatische Person, also wollte ich bei meinem Coming-out keine große Szene veranstalten“, so der Schwimmer. Als das Team sich eines Tages über Beziehungen unterhielt, habe Thormeyer einfach beiläufig erwähnt, dass er noch nie ein Date mit einem Mann hatte.

Seine Team-Kollegen hätten super reagiert, erzählt Thormeyer weiter. Das habe ihm Auftrieb gegeben: „Zu wissen, dass ich so großartige Teamkollegen hatte, die mich unabhängig von meiner sexuellen Orientierung so stark unterstützten, war eines der besten Gefühle der Welt. [...] Es gab kein Drama und das war genau das, was ich wollte.“

„Nachdem ich meine Mauern fallen gelassen hatte und mich dem Team offenbart hatte, hatte ich das Gefühl, endlich ich selbst sein zu können. Es fühlte sich an, als wäre mir buchstäblich eine Last von den Schultern genommen worden. Ich kam mit erhobenem Kopf und einem Lächeln im Gesicht zum Pool. Ich war nicht mehr abgelenkt."

Back to topbutton