„Werbung“ für Homosexualität in Budapest: MTV vergibt EMA an queere Aktivistin

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Bei den European Music Awards am 14. November ging der MTV EMA Generation Change Award an die ungarische Aktivistin Viktoria Radvanyi aus dem Orga-Team des „Budapest Pride“. Schon im Vorfeld wurde erwartet, dass MTV die Preisverleihung vor Ort nutzen könnte, um gegen das umstrittene Gesetz Orbans zu demonstrieren, das die öffentliche Information über queeres Leben unter Strafe stellt (männer* berichtete).

„Alle Menschen werden gleich geboren. Punkt“, sagte Viktoria Radvanyi, als sie den Generation Change Award bei den MTV Europe Music Awards (EMA) 2021 in der Papp Laszlo Budapest Sportarena entgegennahm. Sie dankte ihrer Lebensgefährtin und ihren Mitstreiter*innen vom Verein „Budapest Pride“. Der Verein macht mit alljährlichen Demonstration in Ungarn Hauptstadt auf die Diskriminierung sexueller Minderheiten aufmerksam.

Mit der Ehrung setzen die Veranstalter ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ*-Bewegung, die in Ungarn unter enormem Druck steht. Der 2018 eingeführte Preis, der die Verdienste junger, inspirierender Aktivist*innen würdigt, wurde in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der LGBTIQ*-Menschenrechtsorganisation All Out verliehen. Matt Beard, Geschäftsführer von All Out, sagte, die Verleihung der EMAs in Ungarn sei „absolut die richtige Entscheidung“. Eine solche Sichtbarkeit gebe

„den in Ungarn lebenden LGBT+-Gemeinschaften ein unglaublich wertvolles Gefühl der internationalen Solidarität, das von einem großen globalen Medienereignis wie den EMAs ausgeht“.

Im Vorfeld der EMA war bereits bekannt geworden, dass junge LGBTIQ*-Aktivist*innen ausgezeichnet werden sollen. Ungarns Kanzleramtsminister Gergely Gulyás – er gilt als direkt, hart und linientreu – kommentierte laut telex.hu, die Preisverleihung von MTV in Budapest könnte dazu genutzt werden, die Regierung zu provozieren. 


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