Queer Lion bei Venedig-Biennale geht an LGBTIQ*-Drama aus Guatemala

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Regisseur Li Cheng wurde in Venedig für sein Sozialdrama „José“ mit dem Queer Lion Award ausgezeichnet. „José“  war der erste Film aus Guatemala, der je bei der Biennale di Venezia gezeigt wurde. Er erzählt von einer Mutter-Sohn-Beziehung und einer schwulen Liebe

Foto: twitter.com/QueerLionAward

Der Queer-Lion wird bei der Biennale di Venezia seit 2007 für die besten LGBTIQ*-Beiträge vergeben. Unter anderem gewannen Tom Ford für „A Single Man“ (2009) und im letzten Jahr Anne Fontaine für „Marvin“ den Preis. 2018 ging die Trophäe an den chinesischstämmigen Regisseur und „Welt-Nomaden“ Li Cheng. Der Filmemacher war 1999 in die USA ausgewandert, um 2016 nach Guatemala zu ziehen, wo er das Sozialdrama  „José“ drehte. Der Film erzählt die Geschichte des gleichnamigen Titelhelden, der mit seiner Mutter in den Armenvierteln von Guatemala City ein mehr oder weniger zielloses Dasein fristet, das eine neue Wendung erfährt, als er sich in den jungen Kariben Luis verliebt. 

Im Blog Filmfestivals.com wurde „José“ für seine neuartige, einfache und ehrliche Bildsprache gepriesen und dafür, dass der Film ein  „Schlaglicht auf die LGBT-Szene in Lateinamerika setzt, wie es die Welt nur selten zu sehen bekommt“. Die Jury begründete ihre Meinung mit den Worten: „Der Film ist sensibel geschrieben und wunderbar gespielt. Er ist ein leidenschaftliches Porträt der Entwicklung eines jungen Mannes auf der Suche nach emotionaler Erfüllung und zeigt die Komplexität gleichgeschlechtlicher Beziehungen vor dem Hintergrund des harten Lebens im heutigen Guatemala.“

Im Hauptwettbewerb gewann beim Film Festival in Venedig am Samstag Alfonso Cuaróns „Roma“ über das mexikanische Massaker von Corpus Christi von 1971, die Preise für die Besten Darsteller gingen an Olivia Colman, die in „The Favourite“ Queen Anne spielt, sowie an Willem Dafoe für seine eindrückliche Darstellung des Vincent van Gogh in „At Eternity's Gate“. Jacques Audiard gewnn mit „The Sisters Brothers“ in der Kategorie Beste Regie, die Coen-Brüder mit „The Ballad of Buster Scruggs“ fürs Beste Drehbuch. 

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