„Schweigen ist tödlich“: Queere Menschenrechtler machen Trump und Putin in Helsinki Druck

Anlässlich des Treffens von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Helsinki verwandelten Aktivisten die finnische Hauptstadt zwei Tage lang in ein Protest-Camp. Mit Demos und Lichtinstallationen setzten sie ein Zeichen gegen Homophobie

Es begann mit einem Protestmarsch und endete mit einer Lichtinstallation zwischen Präsidentenpalast und Korkein Oikeus, Finnlands Oberstem Gericht. Anlässlich des Treffens von Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki trafen sich LGBTIQ*-Aktivisten aus aller Welt, um gegen die Ignoranz beider Staatschefs gegenüber queeren Menschenrechten zu demonstrieren und um Aufklärung bezüglich der immer noch totgeschwiegenen Schwulenverfolgungen in Tschetschenien zu fordern (blu berichtete). Am Montag ging das Ganze mit Vernetzungstreffen weiter, bei denen sich unter anderem Ty Cobb, Direktor von Human Rights Watch Global, Viima Lampinen, Vorsitzende der finnischen LGBTIQ*-Organisation SETA, und Feministin Annika Ojala trafen, um Aktionen für die Zukunft zu planen.

Zum ursprünglichen Anlass der Proteste äußerte Ty Cobb: „Trump hat skrupellos weggeguckt angesichts der schlimmsten Anti-LGBTIQ*-Gräueltaten dieser Generation, auch bei den monströsen Attacken auf schwule und bisexuelle Männer in Tschetschenien. Wir sind hier in Helsinki, um Donald Trump dazu aufzufordern seine Taubstummheit zu beenden und die Verbrechen gegen die Menschenwürde in Tschetschenien öffentlich zu verdammen, Putin zum Ermitteln aufzufordern und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“

In den sozialen Netzwerken unterstrich Cobb diese Forderung mit dem Claim: „Die ganze Welt schaut zu. Schweigen ist tödlich.“ Gebracht hat das Ganze erwartungsgemäß wenig. Statt Menschenrechte zu thematisieren bemühte Trump sich um plakative Kumpanei mit Putin und brachte mit kritischen Äußerungen über die US-Geheimdienste erneut Kollegen aus seiner eigenen republikanischen Partei gegen sich auf.