Hidden Flag: Ein Regenbogen marschiert durch Moskau

Zum Endspurt der Fußball-WM leuchtet in Russland eine „hidden flag“ gegen Homophobie. Eine LGBTIQ*-Abordnung von Aktivisten aus Spanien, den Niederlanden, Brasilien, Mexiko, Argentinien und Kolumbien bildete eine Regenbogenflagge aus Fußball-Trikots und marschierte durch Moskau

Wenige Tage vorm Endspiel der Fußball-WM in Russland am 15. Juli lenkt eine internationale Truppe von Aktivisten noch mal die Aufmerksamkeit auf homophobe Menschenrechtsverletzungen und Putins Anti-Homopropagandagesetz. Unter dem Motto „The Hidden Flag“ marschierten die sechs LGBTIQ*-Helden durch Moskau und bildeten dabei eine Regenbogenflagge aus Fußballtrikots. Damit wollen sie einerseits an die inklusive Symbolik der Regenbogenflagge, die 1978 von dem Amerikaner Gilbert Baker als Zeichen für Diversität entworfen wurde, erinnern und andererseits gegen Homophobie demonstrieren. 

„Leider gibt es immer noch Ländern, in denen Homosexualität verfolgt und mit Gefängnisstrafen belegt wird und in denen die Regenbogenfahne verboten ist“, heißt es auf der Website zur Aktion. „Russland gehört zu diesen Ländern (...) Deswegen haben wir uns entschlossen die Regenbogenfahne in die Straßen Moskaus zu tragen und sie im hellen Tageslicht vor russischen Behörden, der russischen Gesellschaft und der ganzen Welt zu schwenken.“ 

So geschah es am Montag. Seither begeistert das simple, aber bestechende Konzept des wandernden Regenbogens weltweit in den (sozialen) Medien. Die Aktion kostete alle sechs Teilnehmer aber auch ein gutes Maß an Überwindung. „Meine Familie und mein Mann haben sich echt Sorgen gemacht“, so der mexikanische Dokumentarfilmer Guillermo León. „Aber es ist ein spannendes Projekt. Wir wollen eine Botschaft der Empathie an Homosexuelle senden, die in Angst leben und ihr wahres Selbst nicht zeigen können, Auch für mich gab es in Mexiko eine Zeit, in der ich mich so fühlte. Heute lebe ich glücklich verheiratet (...) Ich hoffe, dass das bald alle Menschen können.“