Richterin kippt Bolsonaros Finanzstopp für queeres Kino

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Brasiliens bekennend homophober Präsident Jair Bolsonaro strich vor sechs Wochen die Förderung für TV-Filme, weil ihm der Inhalt missfiel. Er bezeichnete die finanzielle Unterstützung der Projekte, darunter LGBTIQ*-Filme, als „rausgeschmissenes Geld“. Nun erklärte eine Bundesrichterin den Finanzstopp als ungültig.

Die brasilianische Regierung legte die finanziellen Mittel für die Förderung von 80 Filmen auf Eis - dies betraf eine Summe in Höhe von über 17 Millionen US-Dollar. Das Geld sollte für 360 Tage eingefroren werden, während derer sich das Kommitte, das für die Vergabe verantwortlich war, neu bilden sollte.


Schikane von LGBTIQ*-Filmen?

Foto: facebook.com/jairmessias.bolsonaro

Regisseur Emerson Maranhão hatte damals erklärt, Bolsonaro würde den anderen Projekten nur schaden, um seinen Film zu stoppen. Maranhãos Projekt Transversais ist eine fünfteilige Dokumentation über brasilianische Transsexuelle. Es sei das erste Projekt gewesen, das der Präsident gecancelt habe – auf abwertende Art und Weise, so der Regisseur.

Richterin Laura Bastos Carvalho stoppte nun das Einfrieren der Finanzierung und damit auch der Filme selbst. Sie erklärte das Vorhaben der Regierung als ungültig und machte deutlich, dass die Justiz die Gleichbehandlung und Redefreiheit immer vor der Exekutive beschützen würde. Eben dies war zuletzt im Juni geschehen, als das Supremo Tribunal, also der Oberste Gerichtshof Brasiliens, bestimmte, dass Angriffe auf Homo- und Transsexuelle künftig wie rassistische Straftaten behandelt werden sollten. Dies geschah, da das Parlement es zuvor nicht geschafft hatte, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden, erklärten die Richter. 

Noch kann die Regierung gegen die Entscheidung der Bundesrichterin bezüglich der Filmförderung Berufung einlegen. 

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