In São-Paulo demonstrieren Hunderttausende gegen Homophobie

by

In der größten Stadt Brasiliens haben am Sonntag bei der 23. „Parada do Orgulho LGBT“ („Parade des LGBT-Stolzes“) hunderttausende Demonstranten unter dem Motto „Unsere Erfolge, unser Stolz, LGBT+ zu sein“ ein Zeichen gegen den Hass des „stolzen Homophoben“ Jair Bolsonaro gesetzt.

Foto: instagram.com/hmcpedro

Der Pride-Marsch von  São Paulo gilt als größter der Welt. Was 1997 mit rund 2.000 Besuchern begann, ist inzwischen ein Massen-Event, das laut Veranstaltern zuletzt drei Millionen Demonstranten mobilisierte. In diesem Jahr stand die Parade gleichermaßen im Zeichen des Jubiläums von Stonewall (blu berichtete) sowie des Protests gegen die programmatische Homophobie des rechtspopulistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der sich öffentlich als „stolzer Homophober“ positioniert (blu berichtete). 

Das Motto „Unsere Erfolge, unser Stolz, LGBT+ zu sein“ war somit auch eine Erinnerung daran, dass LGBTIQ*-Rechte wie die Ehe für alle, Antidiskriminierungsrichtlinien und Straffreiheit noch jung sind und gegen homophobe Eiferer wie Bolsonaro verteidigt werden müssen. Diese Botschaft ist gerade in Anbetracht der hohen Raten von LGBTIQ*-phoben Gewalttaten und Morden in Brasilien wichtig, die im krassen Gegensatz zur fortschrittlichen Gesetzgebung stehen. Aktivisten prangern immer wieder an, dass Bolsonaro die Gewalt durch seine öffentliche Stimmungsmache befördere.

Der schwule Parlamentarier Agripino Magalhães brachte die aufgeheizte Atmosphäre im Land mit einem Facebook-Post auf den Punkt, in dem er feststellte: „Bolsonaro ist die Verkörperung jenes Monsters, das jeden in seinen Fängen hält, der ihn unterstützt.“ Dass mit diesem „Monster“ Homophobie gemeint ist, versteht sich von selbst. Die diesjährige Parada do Orgulho LGBT setzt ein starkes Zeichen gegen das Monster.

Back to topbutton