Sichtbar sein und trotzdem sicher – „Trans* Day of Visibility“

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Grafik: 2018 TvT Trans Murder Monitoring (TMM)

Seit 2009 wird am 31. März mit dem „Trans* Day of Visibility“ (TDoV) auf Trans* und sich nicht binär definierende Menschen aufmerksam gemacht. Ihr Diskriminierungsdruck ist – auch in Deutschland – immer noch enorm.

Die Bundesvereinigung Trans* (BVT*) begründet die Notwendigkeit des Tages mit einer einfach wie erschreckenden Tatsache: 

Während Sichtbarkeit für das Einfordern von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen wichtig ist, kann Sichtbarkeit für trans* Personen nach wie vor auch Diskriminierung und Gewalt nach sich ziehen.“

Wann musstest du das letzte Mal dein Geschlecht beglaubigen lassen?

Eine der Forderungen der BVT* ist daher endlich die rechtliche Gleichstellung, sowie Zugang zu selbstbestimmter Gesundheitsversorgung wie in der aktuellen medizinischen S3 Leitlinie (Broschüre in verständlicher Sprache) vorgesehen. Aktuell können zum Beispiel Vorname und Personenstand nur pathologisierend und fremdbestimmt über ärztliche Gutachten und Gerichtsverfahren vorgenommen werden. Das ist zutiefst verletzend und abwertend gegenüber Menschen, die einfach nur sind, wer sie sind.

Die staatliche Diskriminierung wirkt negativ bis tief in die Gesellschaft: Maßnahmen zur Bekämpfung von Transphobie* und Aufklärung über Gechlechterklischees, könnten glaubhafter vermittelt werden, wenn der Staat vorlebt, dass das Geschlecht eines Menschen seine Privatsache ist und nicht der Deutungshoheit anderer obliegt. 

Bewegendes Video aus Köln

Jugendliche und junge Erwachsene vom anyway in Köln haben anlässlich des TDoV*Statements abgegeben, was sie sich von Gesellschaft und Community wünschen. 


Promis zeigen ihre Solidarität 

Solidarität mit der Community kann und sollte man natürlich nicht bloß heute, sondern auch das ganze Jahr über zeigen. Wir haben daher positive Beispiele von Prominenten gesammelt, die ihre große Reichweite nutzten und sich im letzten Jahr für Trans*-Rechte stark machten.

Hozier 

Bei einem Konzert im Oktober in London trat der Sänger mit einer Regenbogen- und einer Transgender Flagge auf.

Das Gleiche machte Harry Styles bereits 2017:

Elizabeth Warren

Die US-Poltikerin Elizabeth Warren bezeichnete die zunehmende Gewalt gegen transgeschlechtliche Women of Colour in den USA wiederholt als Epidemie – und sagte ebendieser den Kampf an. 

Mara Wilson

Die bisexuelle „Matilda“-Schauspielerin schrieb im Dezember auf Twitter, sie habe noch nie so viele Hassnachrichten bekommen. Zuvor hatte sie auf den transphoben Tweet von Joanne K. Rowling geantwortet (wir berichteten) und die Community in Schutz genommen. 

Dwyane Wade

Der ehemalige Basketballprofi und seine Frau, Schauspielerin Gabrielle Union, verkündeten dieses Jahr, die gemeinsame Tochter Zaya identifiziere sich als transgeschlechtlich, seit sie drei Jahre alt sei. Viele Aktivisten feierten das Paar für ihre Solidarität und den sensiblen und vorbildlichen Umgang mit dem Thema. 

Charlize Theron

Auch die südafrikanische Hollywood-Schauspielerin verkündete 2019, ihre 7-jährige Tochter sei trans* – und habe ihre volle Unterstützung. 

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