Historisch: Schwuler Afroamerikaner gewinnt Emmy

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Billy Porter wurde bei den diesjährigen 71. Emmy-Awards für seine Rolle als Pray Tell in der FX-Serie „Pose“ in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller – Dramaserie“ mit einem Emmy ausgezeichnet und geht als erster homosexueller Afroamerikaner, dem diese Ehre zuteil wurde, in die Geschichte ein.

Als homosexueller, schwarzer Schauspieler ist Porter nicht nur der erste, der in diesem Jahr für einen Golden Globe und einen Emmy nominiert wurde, sondern auch der erste, der den Emmy tatsächlich gewonnen hat. 

Die Rührung war dem 50-Jährigen anzusehen, als er am Sonntagabend in einem diamantbesetzten Anzug von Michael Kors und einem Hut von Stephen Jones millinery die Bühne des Microsoft Theaters in Los Angeles betrat, um seinen Emmy entgegenzunehmen. 

Mit dem Hinweis „The category is LOVE" leitete Porter seine Dankesrede ein, bevor er an den schwarzen, schwulen Schriftsteller und Bürgerrechtler James Baldwin (1924–1987) erinnerte, den er mit den Worten zitierte:

„Es hat viele Jahre gebraucht, den ganzen Dreck, den ich über mich gelernt hatte und beinahe zu glauben bereit war, auszukotzen und durch die Straßen zu gehen als jemand, der das Recht darauf hat, hier zu sein.“

Die daraus resultierende Botschaft Billy Porters an das Publikum: 

„I have the right. You have the right. We all have the right!“

Zum Schluss wandte sich Porter noch mit einem Appell an seine Kollegen. Schauspieler wie er haben die einzigartige Gelegenheit, „die molekulare Struktur der Herzen und des Verstands der Menschen zu verändern, die auf diesem Planeten leben. Bitte hört nie damit auf. Hört nie damit auf, die Wahrheit zu erzählen.“

Auch im Presseinterview nach der Verleihung zeigte sich Billy Porter herzerwärmend positiv und ließ sich von fiesen Fragen der Reporter nicht ins Bockshorn jagen:

Die Serie „Pose“ ging in die Geschichte ein, da sie von allen Fernsehserien weltweit die meisten Transgender-Figuren besetzte. Auch in Bezug auf die ehrliche Darstellung der AIDS-Epidemie gilt die Serie als wegweisend.

Obendrein ist erwähnenswert, dass Rick Murphy, Produzent und Schöpfer der Serie, vor der Erstausstrahlung ankündigte, alle Einnahmen, die er für die Serie erhält, an LGBTIQ*-Organisationen spenden zu wollen (Quelle).

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