Happy Trans* Awareness Month!

Der November ist nicht nur der Monat, in dem wir anfangen es uns auf Weihnachtsmärkten mit Glühwein und Reibekuchen gemütlich zu machen, sondern auch die Zeit, in der wir dem T* in LGBTIQ* besondere Aufmerksamkeit schenken.

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Auf der ganzen Welt soll im „Transgender* Awareness Month“ für die Leben und Diskriminierung von trans* Personen sensibilisiert werden und für mehr Sichtbarkeit gesorgt werden. Der Stern* steht hier dafür, dass es nicht nur trans*identitäre Personen der binären Geschlechter männlich

und weiblich gibt, sondern ein Spektrum von nichtbinären Identitäten und Geschlechtern. Hier findet ihr einen Überblick der wichtigsten Tage und Hintergründe des Transgender* Awareness Monats. Außerdem stellen wir euch in der nächsten Woche eine Reihe von trans* Persönlichkeiten vor, die für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz kämpfen.

Hintergrund

Trans* Personen werden in Deutschland und weltweit immer noch institutionell und im Alltag diskriminiert und teilweise verfolgt. Dies manifestiert sich in allen Lebensbereichen, von transfeindlichen Gesetzen und fehlender oder diskriminierender Berichterstattung in den Medien bis hin zu trans*phober Gewalt.

Laut der amerikanischen LGBTIQ* Organisation Human Rights Campaign (HRC) war das vergangene Jahr 2021 das bisher tödlichste Jahr für trans* Personen. Mindestens 57 trans* und gendernonkonforme gewaltsame Tode zählte die HRC im vergangenen Jahr. Die am meisten betroffenen sind Schwarze oder Latinx transfeminine Frauen. Die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher sein, da viele der an trans* Personen begangenen Verbrechen nicht oder falsch dokumentiert werden (hier geht's zum Bericht der HRC). 

Foto: Delia Giandeini, unsplash.com, gemeinfrei

Allzu oft haben auch wir hier schon über Übergriffe und sogar Todesfälle in Deutschland berichten müssen, wie zuletzt den Mord an Malte C., der an den Folgen eines trans*phoben Angriffs während des CDS in Münster starb (männer* berichtete). 

Auch auf Gesetzesebene bleiben in Deutschland diskriminierende und gewaltvolle Hürden in den Strukturen verankert, die es abzubauen gilt. Von der Namen- und Personenstandsänderung bis hin zur medizinischen Transition liegt für trans* Personen ein weiter, teurer, und oft traumatischer Weg. Dabei sind die Entscheidungen darüber, ob und wie die Transition stattfindet in den Händen von Psycholog:innen, Ärzt:innen, und Sachbearbeiter:innen, anstatt der betroffenen Person selbst. Dazu sagte beispielsweise Grünenpolitikerin Tessa Ganserer, die erste offen als trans* lebende Frau im deutschen Budestag im Podcast „Feminismus Backstage“,

„Kein Staat, kein Richter hat das Recht darüber zu entscheiden, ob ich der Mensch sein darf, der ich bin“.

Kalender

6.11. Tag der trans* Eltern (Transgender* Parent Day)

Grafik: Moss Froom / Instagram

Am internationalen Aktionstag am 6. November soll besonders auf die Situation von trans* Personen die Kinder haben aufmerksam gemacht werden. Der Tag entstand 2009 als Gegenstück zum klassischen Mutter- oder Vatertag. Heute werden am Transgender* Parent Day nicht nur trans* Eltern gefeiert, sondern auch Eltern die trans* Kinder haben. 

8.11. Tag des Inter* Gedenkens (Intersex Day of Remembrance

Weltweit wird am 8. November, dem Tag des Inter* Gedenkens, der Leben und Situation von Inter* Personen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der Tag soll Inter* Personen feiern sowie in den Fokus rücken was noch getan werden muss, um die Lage und Rechte von Inter* Personen zu verbessern. 

Das Datum wurde gewählt, da es der Geburtstag von Herculine Barbin, einer französischen intergeschlechtlichen Autor:in ist. Barbins eindrucksvolles Memoir zeigt auf, welche Auswirkungen die normative Geschlechterzwänge auf Personen haben können, die sich außerhalb der binären Geschlechterordnung befinden. 

13. – 19. Trans* Awareness Week  

In dieser Woche im November soll besonders auf trans* Menschen, deren Lebensrealitäten und Herausforderungen aufmerksam gemacht werden. Es werden oft verschiedene Events zum Thema angeboten, bei denen sich sowohl trans* Personen als auch alle anderen informieren und austauschen können. 

Foto: Flickr User Ted Eytan / CC BY 2.0

20.11. Tag der Erinnerung an die Opfer von Trans*feindlichkeit (Transgender* Day of Remembrance)

Am 20. November erinnern sich Menschen auf der ganzen Welt an alle trans*, nicht-binären und gendernonkonformen Personen, die Opfer von trans*phober Gewalt geworden sind. 

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