7 trans* Personen, die ihr kennen solltet!

Vom 13. – 19. November ist die internationale Trans* Awareness Week, in der wir besonders die Stimmen von trans* Aktivist:innen hervorheben möchten. Dafür stellen wir euch hier sieben trans* Personen vor, die mit ihrer Arbeit, Kunst, oder ihrem Aktivismus für mehr Sichtbarkeit der trans* Community sorgen. Der Stern* steht hier dafür, dass es nicht nur trans*identitäre Personen der binären Geschlechter männlich und weiblich gibt, sondern ein Spektrum von nicht-binären Identitäten und Geschlechtern.

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Phenix Kühnert (sie/ihr)

Sie ist Model, Speakerin, Aktivistin für die LGBTIQ Community, und seit diesem Jahr auch veröffentlichte Autorin. In ihrem ersten Buch, „Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau“, spricht sie von ihrem Leben als trans Frau, von Normabweichungen, und warum der Kampf für trans* Rechte ein Kampf für die Genamte Gesellschaft ist. 

Ich identifiziere mich nicht als trans, ich bin trans. Ich nutze nicht die Pronomen ‚sie/ihr‘, sondern meine Pronomen sind ‚sie/ihr‘. Dazu habe ich mich nie entschieden, das war schon immer so. Es gibt kein Datum, an dem ich trans geworden bin. Es gab den Moment, in dem ich es mir eingestanden habe, und es gab den Moment, ab dem ich mich entschieden habe, es anderen zu erzählen. Ich war nie ein Mann, bei meiner Geburt wurde mir das männliche Geschlecht zugewiesen und ich habe mich dem angepasst gesellschaftlich typisch männlich präsentiert.“

Foto: Lina Tesch / Instagram

Als Moderatorin war Phenix diesen Sommer auf der Hauptbühne des Berliner CSDs zu sehen und ist als Teil des sehr zu empfehlenden Podcasts queer story zu hören. Zusammen mit Meili Scheidemann und Florian Prokop taucht sie hier in die queere Geschichte Deutschlands ein. Außerdem wird man Phenix 2023 als Spargelkönigin im Tatort schauspielern sehen können. 

Gialu (er/dey)

So kann junger Aktivismus aussehen: Auf Instagram und TikTok klärt das nicht-binäre Model und Creator Gialu die neue Generation über trans* und queere Themen auf. Lustige Videos über typische LGBTIQ* Situationen reihen sich an ernste Posts, in denen Gialu über Themen wie trans* sein und Menstruation, Kleidung, oder Dysphorie aufklärt. 

Foto: Tiana Lenz / Instagram

Dabei gibt Gialu auch einen tiefen Einblick in sein persönliches Leben als trans* Person: Seit er Testosteron nimmt, gibt es beispielsweise regelmäßige Stimm-Updates und Berichte darüber, was für Auswirkungen die Hormontherapie auf Körper und Geist hat.

Erst vor kurzem hat Gialu zusammen mit einer anderen Creatorin ein YouTube Video veröffentlicht, in dem die beiden erläutern und kritisieren „Wie die WELT Stimmung gegen queere und trans* Menschen macht“

ALOK (they/them)

Autor:in, Speaker:in, Dichter:in und Komiker:in - all diese Dinge treffen auf ALOK zu, und sind doch nicht genug um dieser einzigartigen und talentierten Person gerecht zu werden, deren Sprachtalent und Intellekt man in jedem Satz, den ALOK spricht und schreibt, heraushört. 

Foto: Slaven Vlasic / AFP

Erst vor wenigen Wochen hat ALOK mit einem unvergleichbaren Bühnenprogramm erstmals verschiedene Städte Deutschlands und Europas besucht. Hier hält ALOK das Publikum mit einem atemlosen Mix aus Comedy und Poetry Slam gefühlsmäßig auf Trapp. Man kann gar nicht anders, als dieser charismatischen Person an den Lippen zu hängen, die über deren Queerness und indisch-amerikanische Identität erzählt. In diesem Video könnt ihr einen Ausschnitt vom Programm sehen und ein Gefühl für deren Erzählweise bekommen. Außerdem empfehlen wir euch diese Episode des BBQ Podcasts, in dem ALOK zu Gast war.

ALOKs jüngstes Buch ist vor wenigen Wochen als deutsche Version herausgekommen. In „Mehr als Binär“ geht es um das Leben als gerndernonkonforme Person, vom Aufbrechen der Kategorien Mann und Frau, und davon, wie uns die binäre Geschlechterordnung allen schadet. 

Max Appenroth (they/er)

Wer im letzten Jahr die Mr. Gay Wahlen in Deutschland verfolgt hat, kennt Max Appenroth bereits als Gewinner des Wettbewerbs. Max ist allerdings nicht nur Model, sondern auch Aktivist, Diversity Consultant, und Public Speaker (hier geht's zum exklusiven Interview mit männer*). 

Foto: Sophia Emmerich, www.sophiaemmerich.com

Bei den Mr. Gay Wahlen geht es allerdings nicht nur darum, wie gut man aussieht: viel mehr ist wichtig, wofür der Gewinner steht. Ein wichtiger Teil von Max' Kandidatur war die Proud to Be Alive“ -Kampagne, welche die hohe Suizidrate bei unter lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, queeren, inter, asexuellen (LSBTQIA*) Jugendlichen und jungen Erwachsenen thematisiert. 

„Ich glaube, es gibt kaum Menschen, die aufgrund gesellschaftlicher Einflüsse, so selbstkritisch sind, wie trans* Personen. Ich habe so lange gebraucht, um an den Punkt zu kommen zu verstehen, dass ich mein ,männliches' Äußeres mögen kann, auch wenn ich nicht ausschließlich ein Mann bin. Jedes einzelne kleine Haar, wachsende Muskeln, Ecken und Kanten. Und ist das auch wirklich alles ausschließlich ,männlich'?! Ich glaube nicht und nicht-binäre Menschen müssen auch einfach nicht androgyn aussehen oder permanent ,weibliche' und ,männliche' Attribute vereinen.“  

Avi Jakobs (sie/ihr) 

Als Teil von Queer Eye Germanyist die nicht-binäre Beauty Expertin bei Netflix zu sehen. Sie ist allerdings mehr als ein Make-Up Artist: Die mediale Reichweite, die sie vor allem durch das beliebte Format bekommen hat, nutzt Avi immer wieder um für queere Rechte zu kämpfen und den Anlagen den LGBTIQ* Community verhör zu schaffen. Außerdem spricht sie viel über mentale Gesundheit und versucht diese zu entstigmatisieren (hier geht's zu Avis Instagram account). 

Foto: Avi Jakobs / Instagram

Diskriminierung entsteht, wenn man sich selbst besser darstellen und über andere Menschen erheben will. Aber wenn man sich selbst mag und akzeptiert, braucht man das nicht mehr. Das gilt für alle Menschen, egal ob queer oder nicht.

Ihre Follower:innen überzeugt sie dabei nicht nur mit ihrem Charisma und ihrer warmen Ausstrahlung: Sie ist ein unumstrittenes Fashion Icon und Model. Mit ihren Looks spielt sie gerne mit Moderegeln und wirft dabei alle Ideen von Geschlechternormen über Bord.  

Brix Schaumburg (er/ihm)

Am besten bekannt ist Brix als Deutschlands erster offiziell als trans* geouteter Schauspieler. Die Sichtbarkeit, die Brix damit in die deutsche Fernsehwelt gebracht hat, hat sicherlich eine Türe für weitere trans* Personen nach ihm geöffnet. 

Foto: TVNOW / Sebastian Geyer

Auf den sozialen Medien, wie zum Beispiel auf seinem Instagram Kanal @treesoul, spricht Brix verschiedene Themen rund um die LGBTIQ* Community an und klärt in kurzen Videos und Stories über trans* Themen auf. 

Brix ist außerdem einer der Hosts des Podcasts Herzfarben, in dem es rund um das queer sein in Deutschland geht, und wo er schon Gäst:innen wie „Out in Church“- Initiator Jens Ehebrecht-Zumsande, Musikerin Wilhelmine, oder „Mr. Gay Germany“ Max Appenroth hatte. 

Um die Welt inklusiver und toleranter zu machen kann man den Magdeburger außerdem als Speaker und Diversion Coach buchen. Der stolze Vater ist außerdem manchmal als die Dragqueen „Cherry“ anzutreffen. 

Duke Duong (er/ihn)

Foto: Duke Duong / Instagram

Der 27-jährige Duke ist ein trans Mann und Aktivist aus Hamburg. Auf seinem Instagram Kanal @trans.parenz spricht er verschiedene intersektionelle Themen bezüglich Queerness, trans* sein, und toxische Männlichkeit an. Dies tut er aus der Perspektive einer Person, die mit der chinesischen Kultur aufgewachsen ist. Dies macht er auf eine sehr verständliche und emphatische Weise - was seinen Kanal zu einer tollen Ressource für Personen macht, die sich mit solchen Themen noch nicht so gut auskennen.

Duke spricht ganz offen - transparent eben - von seinen Erfahrungen und Herausforderungen, und lässt seine Follower:innen tief in sein Leben Einblick gewähren. Er war zu Gast in einem Podcast, in dem Zuhörende über seine Kindheit, sein Aufwachsen, sein Datingleben und vieles mehr erfahren (die Episode findet ihr hier).

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