Homo- und Transphobe Straftaten in der Regenbogenhauptstadt

by

Rund 100 homo- und transphobe Straftaten zählte die Berliner Polizei in den ersten drei Quartalen 2018. Das gab die Polizeipräsidentin heute bei einer Veranstaltung des LSVD Berlin-Brandenburg bekannt. Sie ruft zur Mithilfe auf. 

Foto: Christian Knuth

Die heute Morgen im Berliner Radisson Park Inn Hotel" stattfindende Veranstaltung war gleichzeitig der festliche Rahmen für die Verleihung des Respektpreises an die Macher der von AfD und CDU kritisierten Aufklärungsbroschüre „Murat spiel Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“. 

Bei den vorgelegten Zahlen zu Hassverbrechen handelte es sich um vorläufige Zahlen. Die Polizei geht von insgesamt leicht steigenden Zahlen aus, will sich aber nicht festlegen, ob dies der nun schon einige Jahre sensibilisierten Bevölkerung und damit erhöhtem Meldewillen oder zunehmender Homophobie geschuldet ist. Sorge mache weiter die relativ geringe Aufklärungsquote von nur 43 Prozent. 

Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik wandte sich daher an die Bevölkerung: „Bitte gehen Sie zur Polizei. Damit sind nicht nur die Opfer gemeint, wir benötigen Zeugen um die Zahlen der Aufklärung zu erhöhen."

Die Polizei sei als Gründungsmitglied des „Bündnis gegen Homophobie" stolz, heute10 Ansprechpersonen und 45 Multiplikatoren für dieses Thema aufgestellt zu haben. 

Hetze gegen Geflüchtete widerlegt

Interessant ist insbesondere die Aufschlüsselung der Täternationalitäten zu bewerten. Schaut man sich einschlägige Seiten wie die Facebookinitiative Ehrlos statt wehrlos" oder den Blog des Rechtspopulisten David Berger an, könnte man denken, Homophobie sei ein fast ausschließlich durch Einwanderung aus muslimischen Ländern verursachtes Problem. Das stützt die Statistik eindeutig nicht.

Back to topbutton