Kein Regenbogen, aber ein bisschen „Love“

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Kein Regenbogen, aber zumindest ein Hauch von „One Love“: Alexandra Popp darf bei der Frauen-WM anders als gewohnt nicht mit der favorisierten Regenbogenbinde auflaufen. Stattdessen wird eine Botschaft mit sozialem Anliegen – von Inklusion bis zu Gender Equality, von Frieden bis zum Ende des Hungers, von Bildung bis zu häuslicher Gewalt – den linken Oberarm der Kapitänin der deutschen Fußballerinnen zieren

Der Fußball-Dachverband FIFA präsentierte am 30. Juni insgesamt acht Binden, mit denen die Kapitäninnen beim Turnier in Australien und Neuseeland ihr Team aufs Feld führen dürfen. In enger Absprache mit allen 32 teilnehmenden Nationen, Spielerinnen sowie diversen Interessengruppen, wie der Weltverband ausdrücklich betonte. Eine Binde in Regenbogenfarben ist nicht dabei. Stattdessen werden unter der globalen Kampagne „Fußball vereint die Welt“ acht soziale Botschaften verbreitet.

Foto: Alain Pitton / NurPhoto / NurPhoto via AFP

Damit ist die Binden-Thematik diesmal knapp drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel am 20. Juli geklärt, einer Hängepartie wie beim Turnier in Katar schob die FIFA frühzeitig einen Riegel vor. Dort war Nationen wegen der „One Love“-Binde wenige Stunden vor den Auftaktpartien mit Strafen gedroht worden (männer* berichtete).

„Fußball vereint die Welt“

Nun ist zumindest ein farblich sehr ähnliches Stück erlaubt. Das bunte Herz bei der Option mit der Aufschrift „Vereint für Inklusion“ ähnelt dabei in der Farbkombination der „One Love“-Binde, die bei der Männer-WM in Katar verboten war. Auf den anderen sieben Varianten – alle einfarbig mit weißer Aufschrift – stehen die Botschaften „Vereint für indigene Völker“, „Vereint für die Gleichstellung der Geschlechter“, „Vereint für Frieden“, „Vereint für Bildung für alle“, „Vereint gegen Hunger“, „Vereint gegen Gewalt gegen Frauen“ und „Fußball bedeutet Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung und Leidenschaft“ ... ein klein wenig Liebe, zumindest in einem Motiv.

Fußball vereine „die Welt und unsere globalen Veranstaltungen wie die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft haben die einzigartige Kraft, die Menschen zusammenzubringen und Freude, Begeisterung und Leidenschaft zu verbreiten“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Der Fußball kann aber noch mehr. So kann er überaus wichtige soziale Anliegen in den Fokus rücken.“ Das hatten die Vize-Europameisterinnen um Popp bei der EM im vergangenen Sommer auch getan. Mit der von der UEFA geduldeten Regenbogenbinde am Arm.

Foto: Ira L. Black / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Popp, die im Vorfeld ankündigte, gerne mit der Regenbogenbinde auf den Platz gehen zu wollen, gab sich sportlich gelassen. „Die FIFA hat uns über die verschiedenen Optionen informiert und uns in diesen Prozess eingebunden“, sagte sie. „Es war ein guter Austausch. Wir können uns auch in den nun festgelegten Motiven für die Kapitänsbinde gut wiederfinden, auch diese spiegeln unsere Werte wider.“ „Wir werden nun gemeinsam im Team entscheiden, welche Binde wir tragen werden“, so Popp weiter. Klar sei, dass „unsere Mannschaft auch unabhängig von der Kapitänsbinde auf und neben dem Platz für Vielfalt“ steht. *AFP/sah

WM-Infos in Kürze

Insgesamt 32 Nationalmannschaften sind bei der Fußball-WM der Frauen am Start. Das Turnier findet vom 20. Juli bis zum 20. August statt und wird in Australien und Neuseeland ausgetragen.

Das DFB-Team tritt in der Gruppenphase auf Marokko, Kolumbien und Südkorea und gilt als Favorit auf den Gruppensieg. Der Spielplan:

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