Noch mehr bunt: Evolutionsgeschichte der Pride-Fahne

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Jedes Jahr im Juni kommt die queere Community zusammen und feiert ihre Vielfalt. Der Pride-Monat ist aber auch eine Zeit des Protests und des Sichtbarmachens – Regenbogenfahnen als Zeichen der Sichtbarkeit dürfen dabei nicht fehlen. In diesem Jahr gesellt sich mit der Intersex Inclusive Pride Flag eine weitere Variante hinzu.

Die neue Intersex Inclusive Pride Flag wurde von Valentino Vecchietti designt, einem Intersex-Aktivisten und Kolumnisten des Diva Magazine. In Zusammenarbeit mit Intersex Equality Rights UK gestaltete Vecchietti eine Fahne, die intersexuelle Menschen stärker einbezieht und anerkennt. Damit setzt er die junge Tradition der Aktualisierung und Neugestaltung von Pride-Fahnen fort. 

Die kurze Geschichte des queeren Regenbogens

Die Intersex Inclusive Pride Flag ist eine Weiterentwicklung der von Daniel Quasar im Jahr 2017 entworfenen Progress Pride Flag. Daniel Quasar, der sich als queer und nicht-binär identifiziert, hatte der sechsfarbigen Regenbogenflagge einen Pfeil mit fünf farbigen Streifen hinzugefügt, der „alle Aspekte unserer Gemeinschaft“ widerspiegelt, also nicht nur Schwule, Lesben und Bisexuelle, sondern auch People of Color (PoC), Blacks, Trans*gender, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.

Sie war eine direkte Ergänzung der Philly Pride Flag, die 2017 erstmals –  und unter lautem, vornehmlich weiß-schwulem Protest – auf die Wurzeln der US-LGBTIQ*-Bewegung in der amerikanischen schwarzen Bürgerrechtsbewegung und der Frauenrechtsbewegung Bezug nahm. 

Foto: Governor Tom Wolf / Flickr / CC BY 2.0

In das Design der Progress Flag integrierte Vecchietti die gelbe Intersex-Fahne mit dem lila Kreis in der Mitte, die schon 2013 von Morgan Carpenter von Intersex Human Rights Australia entworfen wurde.

Gilbert Baker entwarf die Regenbogenflagge 

Ursprünglich 1978 für den „Gay Freedom Day" in San Francisco entworfen, hatte die Fahne von Gilbert Baker acht Farben, die die Vielfalt der queeren Bewegung symbolisierte und darüber hinaus eine Bedeutung hatte:

Foto: Dirk Baumgartl

Weil die Fahne so ein Erfolg wurde und in Massen hergestellt werden sollte, hat sich in den Jahrzehnten die von Gilbert Baker als „kommerzielle Version" bezeichnete, sechstreifige Flagge ohne Türkis und Pink durchgesetzt. Der Vater der Regenbogenfahne starb 2017 im Alter von 65 Jahren in San Francisco (wir berichteten).

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