ROMEO-Umfrage: Große Angst um die Community

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ROMEO ist die Dating-Plattform für schwule und bisexuelle Männer. Für Corona weiten sie ihre Expertise aus: In einer nicht-repräsentativen, aber groß angelegten Studie fragten sie ihre Nutzer zu Themen wie Datingverhalten oder Coronamaßnahmen aus.

ROMEO ist ein weltweit-operierendes Datingportal. Gegründet wurde es 2002 und hat fast zwei Millionen registrierte Nutzer. Letzten April fragten sie 76.000 Nutzer*innen, wie die Pandemie ihr Leben beeinflusst. Diesen März wiederholten sie die Umfrage mit fast 50.000 Männern und nicht-binären Personen (wir berichteten). Die kürzlich veröffentlichten Daten sind zudem nach einzelnen Ländern sortiert. Wir schauen uns an, was queere Männer und nicht-binäre Menschen in Deutschland während des letzten Jahres bewegt hat. 

Harsche Kritik der Corona-Maßnahmen: Viel zu lasch!

Rund 22.000 Personen aus Deutschland haben an der Studie teilgenommen. Dabei waren die Hälfte der Teilnehmer*innen zwischen 35 und 54 Jahren alt. Die Stimmungslage der Befragten ist der Situation entsprechend verhalten: So haben die Hälfte ihr Wohlbefinden als „OK“ bezeichnet. Für die Coronaschutz-Maßnahmen der Bundesregierung und Länder fanden sie deutlichere Worte: Die Hälfte der Personen fand, dass die Anordnungen strenger oder viel strenger ausfallen müssten. Ein Viertel ist mit den ergriffenen Maßnahmen zufrieden. 

Foto: ROMEO

Dating während einer Pandemie – eine gute Idee?

Die Hälfte der befragten Männer und nicht-binären Personen vergeht bei einer weltweiten Virusgefahr die Lust für neue sexuelle oder romantische Kontakte: 19 % haben überhaupt keine Lust zu Daten und 32 % beschränken sich aufs reine Online-Daten. Der Teil, der datet, kommt zu unterschiedlichen Schlüssen: Ein Drittel stellt keinerlei Veränderungen in ihrem Datingverhalten fest, während ein anderes Drittel große Unterschiede bemerkt: Sie vergrößern ihr Beuteschema, verbleiben länger in der Kennenlern-Phase oder sind offener für eine Beziehung als vor der Pandemie. 

Foto: ROMEO

Angst um sich und die Community

Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie sich ein wenig bis sehr stark um ihre Gesundheit sorgen. Der Rest ist diesbezüglich unbesorgt oder neutral eingestellt. Finanziell sieht es ähnlich aus: Fast 60 % schätzen ihre finanzielle Zukunft als positiv oder ausreichend ein, während der Rest um ihre Zukunft bangt. Das einstimmigste Bild der Studie entsteht bei der letzten Frage: Wie wird die Zukunft der lokalen queeren Community eingeschätzt? Sagenhafte 80 % machen sich ein wenig bis sehr starken Sorgen um das weitere Überleben der lokalen Community. 

Foto: ROMEO

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