PLEASE ASK AND TELL

by

Der erst im Mai von Präsident Obama berufene Leiter des US-Heeresamts, Eric Fanning, hat die Pride Parade in San Diego angeführt. Als oberster ziviler Zuständiger für alle administrativen Fragen des amerikanischen Heeresamtes dürfte er der ranghöchste Armeevertreter sein, der bislang an einem Pride teilgenommen hat. Die Parade in San Diego hat schon einmal in dieser Hinsicht Geschichte geschrieben, als dort erstmals öffentlich Soldaten aus Armee, Marine und Luftwaffe teilnahmen.

„Für viele in unserem Militär hat San Diego eine besondere Bedeutung", sagte Fanning während einer Kundgebung vor den Teilnehmern. „Mit ihren Handlungen schickten sie eine klare Botschaft an unser Land. Nämlich dass es möglich ist, Teil von zwei großen Familien zu sein: des US-Militärs und der LGBT-Gemeinschaft."

Amerikas Militär hatte vor fast fünf Jahren unter der Regierung Obama die bis dahin geltende Verheimlichungsstrategie „Don't ask, don't tell" („Nicht fragen, nichts sagen") nach turbulenter Debatte im Kongress im September 2011 abgeschafft. Im Jahr 2013 begann das Pentagon den Prozess der Öffnung aller militärischen Ränge für Frauen. Im vergangenen Monat erklärte Verteidigungsminister Ash Carter ein sofortiges Ende des Ausschlusses von Transsexuellen vom Militärdienst.

Fanning, der als 24-Jähriger zur Armee kam, hat niemals eine Uniform getragen. Stattdessen machte er am Dartmouth College im Jahr 1990 einen Abschluss in Geschichte. Schnell startete er eine zivile Karriere in der Regierung  seine erste Position hatte er am Pentagon inne. Nach Abstechern zu den Fernseh-Nachrichten und in die Öffentlichkeitsarbeit, ging Fanning zurück in die Regierungsdienst. Dort wurde er Chef des Stabes von Verteidigungsminister Ash Carter.

Als Armeesekretär überwacht Fanning der Administration der Bodentruppen aus 500.000 aktiven Soldaten und 550.000 Reservisten sowie der Nationalgarde und insgesamt 1,4 Millionen zivilen Mitarbeitern.

Back to topbutton