Schweiz • Kein Referendum gegen Stiefkindadoption

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Im Mai hatte der schweizerische Nationalrat ein neues Adoptionsrecht verabschiedet, das die Stiefkindadoption für Homosexuelle erlaubt. Eine homophobe Initiative wollte das per Volksabstimmung stoppen, scheiterte aber schon in der Vorrunde. 

Foto: tomwieden/pixabay/ CC0 Public Domain

Bei der Stiefkindadoption geht es darum, dass es gleichgeschlechtlichen Partnern erlaubt wird, die leiblichen Kinder des Partners zu adoptieren. Offenbar für die Schweizer so selbstverständlich, dass das in rechtskonservativen Kreisen forcierte Referendum nicht einmal die benötigten 50.000 Stimmen erhalten wird, um überhaupt angestoßen werden zu können. Morgen läuft die Frist für die Unterschriftensammlung ab. Initiatorin Lisa Leisi gestand ihre Niederlage bereits öffentlich ein und machte dafür den gesellschaftlichen Zeitgeist verantwortlich, der von einer „allgemeinen Toleranz" geprägt sei.

Als der Nationalrat das Gesetz vorstellte, war man sich auf der Gegenseite noch sicher, die „Büchse der Pandora" geöffnet zu haben und das das Kindeswohl „auf dem Altar von nimmersatten Ideologien" geopfert werde. Das sehen die Schweizer Wähler offenbar grundlegend anders. 

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