Kampagne: Sex on PrEP!

Im letzten Jahr wurde die Prä-Expositionsprophylaxe – kurz PrEP – auch in Deutschland zugelassen. Durch massive Preissenkungen nach dem Ablauf des Patentes auf das Originalmedikament ist sie jetzt für immer mehr Interessierte verfügbar und erschwinglicher geworden. Das ist gut, erfordert aber auch Aufmerksamkeit. Auf einem Event in Berlin stellten die blu Mediengruppe und ratiopharm am Vorabend des Welt-AIDS-Tages eine Awareness-Kampagne vor.

Foto: Ratiopharm/ Marc Majewski

Foto: Marc Majewski

WAS IST PREP?

Prä-Expositionsprophylaxe bedeutet in etwa „Vorsorge vor einem Risiko“. Dabei wird ein Kombinationspräparat, welches auch für die HIV-Therapie eingesetzt wird, vorsorglich eingenommen, um sich vor einer möglichen HIV-Ansteckung zu schützen. Eine regelmäßige tägli
che Einnahme der PrEP kann verhindern, dass sich das HI-Virus im Körper vermehrt. Die Wirkstoffe sind in einer gewissen Konzentration im Blut und in der Analschleimhaut vorhanden, dadurch kann das HI-Virus seine Erbsubstanz nicht mehr in die menschlichen Zellen einfügen. Die Schutzwirkung ist bei der täglichen Einnahme statistisch etwas höher, als die des Kondoms, für die sogenannte anlassbezogene Einnahme liegen noch keine abschließenden Studienergebnisse vor.

AN WEN RICHTET SICH PREP?


Empfohlen ist die PrEP für Männer, die häufig Sex haben und denen es schwer fällt, auf einen passenden Schutz durch Anwendung von Kondomen zu achten.

WAS IST ZU BEACHTEN?

Grundsätzlich spricht
bei einer HIV-negativen Person nichts gegen
 die Einnahme der PrEP. Dennoch sollte in einem Arztgespräch festgestellt werden, ob diese Art der HIV-Prophylaxe die ideale Lösung für den einzelnen Patienten darstellt. Der Arzt kann feststellen ob etwas gegen die Einnahme der PrEP spricht. Anders als ein Kondom, welches immerhin einen gewissen Schutz gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten (STI) bietet, wirkt PrEP nur gegen eine Ansteckung mit HIV. Darum sind auch während einer Nutzung regelmäßige ärztliche Untersuchungen dringend ratsam, um STIs frühzeitig zu erkennen und eventuelle Nebenwirkungen der PrEP im Blick zu behalten.

Foto: Marc Majewski

WIE BEKOMME ICH DIE PREP?

Seit Dezember 2017 ist die PrEP nicht länger nur über eine eingeschränkte Anzahl von Apotheken erhätlich, sondern flächendeckend und preiswert von ratiopharm. „Wir sehen es als unsere sozialpolitische Verantwortung, die PrEP flächendeckend für alle zugänglich zu machen. Mit diesem transparenten Beschaffungsweg erhält der PrEP-Verordner auch wieder  die Kontrolle und Therapiehoheit“, so ratiopharm. Dazu ist ein Privatrezept erforderlich, das nach einem negativen HIV-Test unter der Voraussetzung, dass man einer Risikogruppe angehört, bei jedem Arzt ausgestellt werden kann. Um eine Bildung von Resistenzen zu verhindern, ist eine ärztliche Begleitung der Einnahme geboten. ratiopharm weist darauf hin, dass durch die „allgemeine Verfügbarkeit binnen eines Tages“ der zeitintensive Umweg über eine zentrale Verblisterung entfällt. Der etwas höhere Endpreis von 69,90 Euro relativiert sich durch die höhere Tablettenzahl in der Packung
 (30 statt 28 Tabletten) sowie die Anonymität und die sofortige Verfügbarkeit erheblich. Auch wenn eine Erstattung durch die Krankenkassen derzeit nicht in Sicht ist, hat die PrEP 
dank der neuen Preise gute Chancen auf breite Umsetzung.

ZEIT FÜR AUFKLÄRUNG!

Inzwischen sind die Hürden für eine breitangelegte Nutzung der PrEP in Hochrisikogruppen also spürbar verringert worden. Auch deshalb hat die blu Mediengruppe zusammen mit ratiopharm die Awareness-Kampagne „Sex on PrEP“ gelauncht. Kern der Kampagne ist eine leicht verständliche Webseite, auf der alle Fakten rund um die PrEP schnell zu finden sind. Begleitend wurde ein Video produziert, das mit sexy Bildsprache daran erinnert, seine PrEP täglich zu nehmen und es wurde eine Postkartenaktion gestartet.

www.sex-on-prep.de

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