Macht Karriere glücklich?

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Ziele setzen

Zuerst einmal sollte man sich darüber klar sein, welche beruflichen Absichten man verfolgt. Im Idealfall wird das Hobby zum Beruf. Denn dann ist man mit vollem Elan dabei und es fühlt sich weniger nach Arbeit an. Manchen wird erst nach Jahren bewusst, dass der eigene gewählte Beruf nicht erfüllend ist. Dann ist es mutig, sich noch einmal an etwas Neuem zu probieren. Dies zahlt sich meist aus. Egal, ob man den Beruf wechselt oder im gelernten Beruf aufsteigen möchte, wichtig ist es, sein Ziel zu kennen. Kleinere Zwischenziele steigern dabei die Motivation. Es kann helfen, sich zu fragen, wo man sich selbst in 5 oder 10 Jahren sieht.Weiterbildungen sind ein idealer Weg, um sich schnell und effektiv neues Wissen anzueignen. Sogar finanzielle Förderungen sind beispielsweise mit einem Bildungsgutschein möglich. Erfolgreich absolvierte Fortbildungen werden mit Zertifikaten, neuen Berufsabschlüssen oder sogar Titeln belohnt. Diese machen sich in Bewerbungsverfahren immer gut.

Erfolg macht attraktiv!?

Wir alle kennen es, auf einer Feier trifft man auf neue Menschen. Man kommt ins Gespräch und stellt sich vor. Nicht selten ist eine der ersten Fragen: „Und was machen Sie beruflich?“. Dies kommt nicht von ungefähr. Es dient dazu, den Gesprächspartner einschätzen zu können. Der eigene Job ist zu einem Teil der Identität geworden. Berufstitel werden wie Statussymbole getragen und führen je nach Grad zu großer sozialer Anerkennung.

Anhand des Berufs kann man abschätzen, wie viel Zeit oder Geld jemand in seine Bildung investiert hat. Aber auch das finanzielle Einkommen der Person lässt sich einordnen. Wer Geld verdienen möchte, muss nun einmal arbeiten. Der Verdienst wiederum macht unabhängig. Mit Geld kann man sich Wünsche erfüllen und persönliche Ziele erreichen. Ist einem dies gelungen, steigert es das Selbstbewusstsein. Bei Erfolgserlebnissen wird Dopamin im Gehirn freigesetzt. Kommt es im Frontalhirn an, wird ein Stoff ausgeschüttet, der uns Glück verspüren lässt. Diese positive Ausstrahlung überträgt sich auch auf unser Gegenüber. Es kann also tatsächlich dazu kommen, dass wir durch Reichtum, Unabhängigkeit oder Selbstbewusstsein auf andere attraktiv wirken.

Foto: Unsplash/CC0/ Tim Mossholder

Die harte Schale

Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille. Um aufzusteigen, muss man zuerst einmal positive Arbeitsergebnisse präsentieren und sich fortbilden. Dies kostet (Frei-)zeit. Laut dem Arbeitszeitmonitor 2021 von Gehalt.de machen die Deutschen in etwa 3 Überstunden pro Woche. Führungskräfte und Fachkräfte mit höherem Gehalt machen statistisch gesehen mehr Überstunden im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern. Zusätzlich muss man lernen, sich gegenüber Mitstreitern zu behaupten. Hier werden also von Zeit zu Zeit die Ellenbogen ausgefahren. Je höher der Rang in der beruflichen Hierarchie, desto wahrscheinlicher ist es, dass man Personalverantwortung übernimmt. Ab und zu müssen in diesem Bereich harte Entscheidungen getroffen werden, oder von Vorgesetzten gefallene Entschlüsse durchgesetzt werden. Im Berufsleben geht oft Wirtschaftlichkeit vor Menschlichkeit. Nimmt man diese Einstellung mit ins Privatleben, können die übernommenen Verhaltensmuster abschreckend auf das Umfeld wirken.

Gleichgewicht ist die Lösung

Wer sich im Voraus nicht nur Gedanken darüber macht, was er tun möchte, sondern auch, wie viel Zeit er in den Job an sich und Weiterbildungen investieren möchte, tut sich selbst einen Gefallen. Viele Fortbildungen können auch zu Hause absolviert werden. Dies spart Fahrtzeit. Manche Arbeitgeber gewähren ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit, einen bestimmten Anteil des Lehrgangs in der Arbeitszeit zu bewältigen. Man sollte hier seine Alternativen genau prüfen. Denn Geld alleine macht nicht glücklich, man braucht auch Zeit, es auszugeben. Nur so kann man sich an seinen Anschaffungen erfreuen und sein Glück mit anderen teilen.

Ein gesundes Maß an Arbeit

Foto: Unsplash/ CC0/ Stansome Worklifestyle

Zu viel Arbeit kostet nicht nur Freizeit, sondern leider auch oft Gesundheit. Fehlt die richtige Balance, fällt es einem schwerer, sich zu entspannen. Dies führt dazu, dass man sich gestresst fühlt. Ein gesundes Maß an Stress wird benötigt, um zu wachsen und sich anzupassen. Hat man eine anstrengende Periode hinter sich gelassen und erfolgreich bewältigt, fühlt man sich anschließend gut. Glücksgefühle entstehen.Doch ist das Arbeitsaufkommen auf Dauer nicht mehr schaffbar, wirkt dies frustrierend. Der Körper befindet sich in einem permanenten Erregungszustand. Er reagiert mit flacher Atmung, erhöhtem Herzschlag und Blutdruck sowie Muskelverspannungen. Erschöpfung ist die Folge. An dieser Stelle ist Stress nicht mehr positiv, sondern er macht krank. Er kann sich beispielsweise auf das Herz-Kreislaufsystem, den Magen-Darm-Trakt und auch andere körperliche Bereiche auswirken. Aber auch die Seele kann betroffen sein. Psychologische Folgen wie Depressionen, Panikattacken und Burn-out können einsetzen. Umso wichtiger ist es, auf sich acht zu geben und rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, wenn man merkt, dass man überfordert wird.

Vorwärtskommen aber glücklich bleiben

Aufgaben und Herausforderungen im Leben machen also nur so lange glücklich, wie sie auch erfolgreich abgeschlossen werden können. Arbeit hilft dabei eine Struktur ins Leben zu bringen. Sie gibt einen Grund dafür, morgens aufzustehen und man weiß in etwa, was der Tag bringt. Sitzt man nicht gerade im Homeoffice, kann man sich auf den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen freuen. Eine (berufliche) Aufgabe, ein geregelter Tagesablauf, soziale Kontakte, finanzielle Sorglosigkeit schaffen eine gewisse Grundzufriedenheit. Die einleitende Glücksdefinition besagte vereinfacht, dass Glück dann empfunden wird, wenn etwas eintritt, was man sich gewünscht hat. Das Schöne an beruflichem Erfolg ist, dass man ihn zum Teil selbst in der Hand hat. Durch Fleiß, Lernwillen, Einsatz und Leistungsbereitschaft kann man seinen Teil zum Aufstieg beitragen. Kommt der berufliche Erfolg dann tatsächlich, hat man sein Glück in gewisser Weise regelrecht selbst in der Hand gehabt.

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