UNTER MÄNNERN AUF HOHER SEE

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Das wird eine Premiere im doppelten Sinne des Wortes: Benjamin Brittens „Billy Budd“ wird zum ersten Mal überhaupt in der Deutschen Oper Berlin aufgeführt, in einer Inszenierung von David Alden, die als Koproduktion mit der English National Opera und dem Bolschoitheater entstand.

Und der charismatische Bariton John Chest, seit dieser Spielzeit Mitglied im Ensemble, gibt sein Rollendebüt in der Titelpartie! Billy Budd ist nach Peter Grimes das zweite Werk des Komponisten mit maritimer Thematik. Das Auftragswerk für das Royal Opera House Covent Garden in London wurde 1951 uraufgeführt und feierte im Jahr darauf seine Deutschlandpremiere. Erzählt werden die Geschehnisse auf dem Kriegsschiff Indomitable im Rückblick aus der Perspektive des Captain Vere. Der junge Bootsmann Billy Budd ist wegen Meuterei zum Tode verurteilt und ergibt sich seinem Schicksal obwohl ihm die Möglichkeit zur Flucht eingeräumt wird und auch die Mannschaft auf seiner Seite steht. Im Epilog zweifelt Captain Vere daran, in der Vergangenheit richtig gehandelt zu haben. Letztlich findet er aber Trost in Billy Budds stoischer Ergebenheit. Musikalisch erweckt Britten das tosende Meer zum Leben, und auch die raue Stimmung an Bord wird dem Zuschauer durch den völligen Verzicht auf weibliche Gesangspartien deutlich. Matrosenlieder, militärische Signale, Seemannssprache und vielleicht auch ein bisschen Seemannsgarn dürfen natürlich bei so einem Stück nicht fehlen. Die bildmächtige und musikalisch hochkomplexe Oper wird im größten Berliner Opernhaus unter der musikalischen Leitung von Donald Runnicles zu erleben sein. Matrosen, ahoi!

22.5. 6.6. AN DIVERSEN SPIELTERMINEN, BILLY BUDD, DEUTSCHE OPER BERLIN, BISMARCKSTR. 35, U DEUTSCHE OPER, KARTEN U. A. ÜBER 030 34384343

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