MUSICALFABRIK

© FOTO: E. STOLZ

Von Michael Hellers Bewegungs- und Gesangstalent konnte sich das Berliner Publikum bereits überzeugen. Im Theater des Westens stand er in dem Stück „Tanz der Vampire“ auf der Bühne, wo er die Hauptrolle des Vampirforschers Alfred verkörperte. Der Künstler debütiert nun in einem neuen Format: Gemeinsam mit seinen ehemaligen „Vampir“-Kollegen Veit Schäfermeier, Amélie Dobler und Goele de Raedt gründete er die Gruppe 4LOUD, um neu arrangierte Musical-, Film- und Pop-Hits zu interpretieren.

WAS IST AN 4LOUD SO BESONDERS?

Wir sind alle Musicaldarsteller und haben zusammen bei „Tanz der Vampire“ gespielt. Aus der beruflichen Zusammenarbeit ist eine richtig gute Freundschaft entstanden. Wir hatten eine gute Zeit, da dachten wir: Warum lassen wir die nicht in Form eines Konzertes aufblühen?!

WIE KAM ES ZU DER IDEE?

Der Anstoß kam von Amélie Dobler. Da haben wir uns spontan getroffen und über das Format gesprochen, den Auftrittsort wusste sie bereits. Die Idee war damals allerdings noch nicht konkret, der Wunsch nach einem freundschaftlichen Konzert mit Musicalsongs stand im Vordergrund.

DAS WAR ALSO SCHON ZU „TANZ DER VAMPIRE“-ZEITEN?

Die Grundidee bestand tatsächlich schon. Allerdings spielt man in einer En-suite-Produktion sieben Mal die Woche. Man hat also nicht so viel Zeit, einen Termin zu finden und zu proben. Eigentlich bleibt da nur der spielfreie Montag. An dem muss man aber auch mal pausieren. Ein halbes Jahr nach dem Ende von „Tanz der Vampire“ haben wir dann endgültig den Entschluss gefasst.

VERARBEITET IHR AUCH LIEDER AUS DEM STÜCK?

Wir können natürlich nicht die ganze Show noch mal spielen, aber ein paar Highlights präsentieren wir. Allerdings nicht in der gewohnten Form, sondern wir inszenieren und arrangieren die Songs neu. So wird aus einer Ballade eine Swing-Nummer, oder ein Up-Tempo wird zur Ballade. Lustig wird zum Beispiel eine Andrews-Sisters-Version oder ein Rollentausch. Da spielen aber auch Spontaneität und Improvisation eine Rolle, und das Publikum muss ebenfalls mitwirken. Aber ich will nicht zu viel verraten, ein bisschen spannend muss es ja bleiben.

WAS BEDEUTET DER NAME 4LOUD?

Wir haben natürlich nach einem speziellen Wort gesucht, das uns beschreibt. Wir sind alles keine grauen Mäuschen (lacht), deshalb sollte es etwas Freches sein.

WO FINDET DAS KONZERT STATT?

In der Kunstfabrik Schlot, ein toller Jazzclub in Mitte. Der Ort ist ziemlich bekannt, viele Kollegen treten dort auf. Es gibt eine Bar und circa 150 Sitzplätze mit einer netten Jazz-Atmosphäre. Sogar Größen wie Bodo Wartke geben dort Konzerte. Ich werde da auch im November zusätzlich solistisch, mit meiner Konzertreihe „Formidable: vom Musical bis zum Chanson“, auftreten.

KANNST DU BEI SO VIELEN BERUFLICHEN VERPFLICHTUNGEN NOCH DAS VIELSEITIGE KULTURELLE PROGRAMM UND FREIZEITANGEBOT BERLINS NUTZEN?

Ich bin den ganzen Sommer in Berlin gewesen und bin generell viel mit Freunden unterwegs. Ich liebe den idyllischen Schlachtensee, dort kann man schöne Bootsfahrten machen und von Lianen ins Wasser springen. Oder das Badeschiff – allerdings ist es dort manchmal etwas überfüllt. Aber natürlich schaue ich mir auch gerne Shows an wie im Friedrichstadt-Palast oder an der Komischen Oper – dort gibt es nämlich auch viel Operette und Musical. Ab und zu geht man natürlich mal feiern, allerdings nicht so viel, denn als Künstler muss man auf seinen Körper achtgeben. Nebenbei versuche mich gerade als Blogger auf YouTube, so begleite ich den Probenprozess von „Flashdance“ in Chemnitz mit Videos ... Vielleicht starte ich noch einen richtigen privaten Kanal ... aber das ist noch in Planung.

IST BERLIN DEINE NEUE HEIMAT?

Ich bin seit drei Jahren hier und habe viele Freunde gefunden. Ich liebe die Stadt!

•Interview: Yannick Orto

10.9., 4LOUD, KUNSTFABRIK SCHLOT, INVALIDENSTR. 117., U NATURKUNDEMUSEUM / S NORDBAHNHOF, 20 UHR

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