REINE BEWEGUNG

© FOTO: E. NAWRATH

Klassische Ballettästhetik und ausdrucksstarke Gestik in der Staatsoper im Schiller Theater.

Onegin ist ein Dandy, gut aussehend und wohlhabend. Was er auch weiß. Auch die unerwiderte Liebe der jungen Tatjana und dietiefe Männerfreundschaft zwischen ihm und dem Dichter Lenski wird durch seinen Hochmut erschüttert. Der Choreograf John Cranko hat versucht Puschkins Roman in „reine Bewegung“ umzusetzen. Dabei wird klassische Ballettästhetik sequenzartig um modernes Bewegungsmaterial erweitert. Natürlich darf auch ein dramatisches, nächtliches Gefecht bei Mondschein nicht fehlen. Liebe, Trauer, Verzweiflung alles findet sich in Crankos Choreografie.

Verbunden wird dies mit Tschaikowskys Musik, die von Kurt-Heinz Stolze geschickt arrangiert wurden. Die ursprünglichen Kompositionen für Klavier, größtenteils relativ unbekannt, wurden zu einer Orchesterpartitur verarbeitet und verstärken die Handlung ausdrucksstark. Das liebevoll gestaltete Bühnenbild und prunkvolle Kostüme runden das Tanzerlebnis ab. Mit der Wiederaufnahme des Stücks, das seit Gründung des Staatsballetts Berlins auf dessen Spielplan steht, beginnt Berlins größte und beliebteste Tanzinstitution die neue Spielzeit unter der Intendanz des Spaniers Nacho Duato. •yo

12. + 13.9., ONEGIN, STAATSBALLETT BERLIN, STAATSOPER IM SCHILLER THEATER, BISMARCKSTR. 110, U ERNST-REUTER-PLATZ, KARTEN U. A. ÜBER 030 206092630, 19:30 UHR

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