PENTATONIX: WIR KÖNNEN HERUMSPIELEN

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© Pentatonix

Sie haben eine Milliarde Views. Allein ihr Medley-Cover Daft Punk, bestehend aus den Hits der französischen Roboter, wurde über 160 Millionen Mal angesehen.

Wenn es Internet-Stars gibt, dann sind es Pentatonix. Doch seit kurzem sind Mitch Grassi (Countertenor), Scott Hoying (Bariton), Avriel Kaplan (Bass), Kirstie Maldonado (Mezzosopran) und Kevin James Olusola (Beatboxing) auch noch Nummer eins in den US Billboard Album Charts die erste A-cappella-Band, der das gelungen ist. Und nicht mit Coverversionen, wie auf ihren vorherigen Veröffentlichungen, sondern mit selbst geschriebenen Songs. Kein Wunder, dass wir einen freudestrahlenden Mitch Grassi beim Interview treffen.

GRATULATION ZUR NUMMER EINS.

Danke!

HAT EUCH DAS ÜBERRASCHT?

Ja, völlig. Wir haben eine sehr große Fanbasis, also haben wir schon erwartet, dass es sich verkaufen würde. Aber das hier haben wir uns nicht vorstellen können. Es ist verrückt, gerade als A-capella-Gruppe.

VIELLEICHT, WEIL ES EUERE EIGENEN LIEDER SIND?

Ja, und es fühlte sich einfach richtig an. Als wir in die Welt des Pop kamen und wir wollten immer schon Pop sein war uns klar: Man kann nicht ewig nur Songs covern. Wir hatten schon immer größere Ambitionen, und das war der nächste große Schritt, um uns wirklich als Künstler zu zeigen, als eine echte Band.

WIE SCHREIBT MAN SEINE ERSTEN EIGENEN SONGS VOR ALLEM WENN MAN AUS FÜNF SÄNGERN BESTEHT? SEID IHR ALLE DARAN BETEILIGT?

Nein, das haben wir versucht, und das hat nicht wirklich funktioniert. Viel zu viele Ideen! Nein, wir arbeiten in Gruppen von ein bis zwei Leuten, dort können wir herumspielen und es kommt etwas dabei heraus.

SCHREIBT IHR EUERE LIEDER ERST AUF DER BASIS VON INSTRUMENTEN?

Ja, genau. Es ist einfacher so. Wenn wir sie von Anfang als A capella entwickeln würden, würde das sehr viel länger dauern. Wir schreiben sie ganz normal, wie alle anderen auch, und dann ist es wieder so, als würden wir einen Song covern.

IHR COVERT ALSO EURE EIGENEN LIEDER.

(lacht) Genau!

UND ALLE SOUNDS AUF DEM ALBUM SIND NUR EURE STIMMEN?

Die Stimmen und das Klatschen und das Stompen. Avi und Kevin, unsere Beatboxer, sind einfach Profis in dem, was sie tun. Sie füllen so viel von unserem Sound.

WIE FINDET IHR DIE ART, IN DER IHR EIN LIED SINGEN WOLLT?

Das hängt wirklich davon ab, wie die Aufgabe aussieht. Wenn es ein Song von zum Beispiel Beyoncé ist, dann kann es vielleicht sogar zwei oder drei Wochen dauern. Aber wir haben auch Macklemore & Ryan Lewis Thrift Shop gemacht, das hat so fünf Stunden gedauert. Es hängt wirklich vom Lied ab.

WIE VIEL ZEIT HABT IHR FÜR DAFT PUNK BENÖTIGT?

Ich glaube, dafür haben wir eine Woche gebraucht. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, weil wir so große Fans von ihnen sind. Wir haben mit den Melodien und Harmonien angefangen und uns dann um die Beats gekümmert, weil sie hier etwas wichtiger waren als bei anderen Liedern und wir mehr Zeit brauchten, die richtigen zu finden.

IHR VERBRINGT DANN SICHER SEHR VIEL ZEIT MITEINANDER ...

Es ist wie in einer normalen Familie wir haben unsere Konflikte, wie alle anderen auch, aber da wir gute Musik schaffen wollen, die Menschen glücklich macht, funktioniert es. Wir lieben die Musik deswegen können wir unsere Egos auch beiseitelegen. Wir sind schon ziemlich professionell dafür, dass wir noch nicht so lange im Geschäft sind.

ES IST DANN WOHL FAST WIE EIN NORMALER BERUF.

Ja, absolut. Wir haben eine Menge Druck. Darum ist es so wichtig, dass wir zusammenstehen.

*Interview: Hans Nixon

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