AMÜSANTES ...

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Schwulsein heute: Sirko Salka behauptet, das sei gar nicht so einfach, wie man vielleicht denken möchte. Man sucht seinen Platz in der Gesellschaft, will aber sein eigenes Profil dabei nicht verlieren. Dazu kommt, dass man im schwulen Alltag nur allzu leicht eine der Sieben schwulen Todsünden begeht.

Welche das sind, erfährt man in kurzen, glosseartigen Kapiteln, in denen der Autor seine Leser an Urlaubserinnerungen teilhaben lässt oder ihnen von KaDeWe-Einkaufsausflügen mit Hamburger Freunden berichtet. Die Analyse des realen und virtuellen Berliner Szenelebens macht sogar vor den eigenen Bettgeschichten des Erzählers keinen Halt. Salka schreibt unverblümt, jedoch schert er allzu oft alle Männer über einen Kamm obwohl er sich eigentlich gegen Stereotype ausspricht. Somit vermitteln die kurzen Anekdoten einen mitunter undifferenzierten Blick auf die schwule Welt, zwischen denen kurze tiefgründigere Beobachtungen wie emotionale Verletzlichkeit oder Beziehungsprobleme schnell überlesen werden. Wem eindeutiges Vokabular sowie schwuler Slang zusagt, wer erfahren möchte, was sich hinter dem Peter-Pan-Syndrom verbirgt und ob man dem Sündenpfuhl entgehen kann, dem kann dieses Stück Trivialliteratur die Wartezeit auf die S-Bahn verkürzen.

SIRKO SALKA: BANAL-SEX WIESO SCHWULES LEBEN HARTE ARBEIT IST, QUERVERLAG BERLIN

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