Ein Buch zu Ehren des Phallus

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Foto: M. Rädel

Der Penis, der Dödel, der Schwanz, das Glied, der Pimmel … Bewundert, begehrt, geliebt und verehrt, aber auch abgelehnt oder als abstoßend empfunden. Das körperliche Merkmal, über das die Mehrheit der Gesellschaft Männlichkeit definiert, polarisiert. Und es hängt als plumpe Street-Art an viel zu vielen Wänden. Aber eigentlich ist es ein für die Fortpflanzung und für das sexuelle Spiel wichtiges Teil am Körper, bestehend aus Eichel, Schwellkörper, Haut, vielen, vielen Nerven, Harnröhre und Peniswurzel.

Vor allem schwule Männer verehren den Penis so wie #mensch es (dank der Medien) nur von Phallus-Kulten aus Asien kennt – vor allem im Frühling werden unter anderem in Japan große Penisnachbildungen in einer Art Prozession umhergetragen, es gibt Naschwerk in Penisform und Fruchtbarkeitskult-Zeremonien. Der Schwanz ist wichtiges Kriterium, ob Sex stattfindet, mitunter auch, ob sich die Chattenden überhaupt treffen.

Nur zum Fortpflanzen und Pinkeln da? Nein! Das männliche Glied hat viele, viele Fans und inspirierte schon Künstler wie Cadinot, Rosa von Praunheim, Tom of Finland und auch Dragqueen Nina Queer.

Foto: M. Rädel

Deren Liebe zu besonders schönen Gliedern ist kein Geheimnis, sorgt auf Partys und in Podcasts für Lacher und Erregung. Und nun auch in Buchform. Nachdem sie schon in einem Porno von spritzz mitspielte, ist der nächste logische Schritt dann auch ein Buch. Hier ist es: „Meine schönsten Schwänze 1999 – 2004“. Pralle Schnappschüsse und Selfies ihrer Eroberungen, aufgenommen in ihrer mondänen Bude in Berlin oder auf ihren Partys und beim Reisen. Wann immer Nina besonders begeistert war, gab es ein Bild. Ein Buch, das sicherlich nichts für Jugendliche oder Kinder ist, aber ein grandioser Spaß für Erwachsene. Warum Spaß? Nun, Nina versammelte hier nicht nur Erektionen, sie verrät immer noch augenzwinkernd eine Besonderheit der Begegnung, der Affäre. Und auf den Mund gefallen ist sie nicht! 

„Es ist Zeit, dass mich die Menschen so persönlich wie möglich kennenlernen. Deshalb nehme ich sie jetzt mit in meine Betten. Ich durfte in meinem Leben wunderschöne Schwänze sehen und benutzen. Allen Menschen sollte dieses Glück zuteilwerden und ich ermögliche es ihnen“, so die einst in Österreich geborene Wahl-Berliner Buchautorin, „Kunstbläserin“ und (Radio-)Moderatorin Nina Queer über ihr – wirklich spaßiges – Buch. www.ninaqueer.com


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