Sir Ian McKellen: „Kein offen schwuler Mann hat jemals einen Oscar gewonnen“

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Foto: Alamode Film

Schauspieler Ian McKellen hat sich in die Debatte um Rassendiskriminierung bei den Oscars eingemischt. Nicht nur farbige Stars wie Will Smith blieben einmal mehr ohne Nominierung für den wichtigsten Filmpreis der Welt, auch homosexuelle Stars wie McKellen gingen trotz grandioser Leistung leer aus.

Der große Schauspieler Ian McKellen hat sich in die Debatte um Rassendiskriminierung bei den Oscars eingemischt. Im zweiten Jahr in Folge sind in den Schauspielerkategorien 2016 ausschließlich Darsteller weißer Hautfarbe nominiert. „Das Problem erstrecke sich aber nicht nur auf farbige Schauspieler, sondern bis zum heutigen Tag auch auf offen lebende Homosexuelle“, so McKellen.  

Obwohl er für seine Darstellung des alternden Sherlock Holmes in dem Film Mr. Holmes von Publikum und Kritikern gleichermaßen großes Lob erhielt, ist er dieses Jahr mangels Nominierung nicht im Rennen um den Oscar für den besten Hauptdarsteller. Ein Rennen bei dem der Sieger fast schon fest steht, Leonardo DiCaprio hat seine Dankesrede bestimmt schon fertig.

Wie wäre es denn, mir mal einen für die Darstellung eines heterosexuellen Mannes zu geben?

„Kein offen schwuler Mann hat jemals einen Oscar gewonnen“, so Ian McKellen. Nun gab es bereits offen schwule Oscargewinner: Dustin Lance Black für sein Drehbuch zu Milk oder Elton John für Der König der Löwen, aber in den Schauspiel-Kategorien gewinnen schwule Männer bislang nur, wenn sie von heterosexuellen Darstellern verkörpert werden. Tom Hanks (Philadelphia), Philip Seymor Hoffman (Capote) und Sean Penn (Milk) durften den Oscar alle schon mit nach Hause nehmen. Wie clever! so Ian McKellen weiter, Wie wäre es denn, mir mal einen für die Darstellung eines heterosexuellen Mannes zu geben?

McKellen war bereits zweimal nominiert 2002 als bester Nebendarsteller für seine Arbeit in Der Herr der Ringe: Die Gefährten und zum ersten Mal bereits 1999 als Hauptdarsteller für Gods & Monsters, als er gegen Roberto Benigni (Das Leben ist schön) verlor.

„Meine Dankesrede steckte schon in zwei Jackentaschen: Ich bin stolz als erster offen schwuler Mann den Oscar zu gewinnen –  zweimal musste ich sie wieder in die Tasche zurückstecken“, so McKellen über seine Nominierungen. Vergangenen Freitag kündigte die Film-Akademie Veränderungen an, die mehr Vielfalt in die Reihen ihrer Mitglieder bringen sollen. Die für den Oscar stimmberechtigten Mitglieder sind bisher zu einem sehr hohen Anteil weiß, männlich und durchschnittlich 62 Jahre alt.

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