Die Widersprüche unserer Zeit – Pierre et Gilles

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Wunderschön inszeniert. Glitzernd, makellos, berührend und gesellschaftskritisch. Das weltweit gefeierte und seit den 1970ern wirkende Künstler- und Liebespaar Pierre et Gilles stellt seine legendären und ikonischen Bilder ab dem 10. November im Rahmen der Ausstellung „Les couleurs du temps (Die Farben der Zeit)“ in der Galerie TEMPLON in Paris aus.

Die Ausstellung beschäftige sich mit den „Widersprüchen unserer Zeit“, so das Team der Galerie erklärend. Und auch eine Hommage an die Ukraine: „bescheidene junge Ukrainer, die um verlorene Unschuld und Frieden weinen“ sind hier bildgeworden. Auch wird verraten, wie so ein Kunstwerk, immer ein Unikat, entsteht: „Nach der von Pierre orchestrierten Fotosession folgt eine langsame manuelle Bemalung direkt auf dem Druck auf Leinwand von Gilles. Das Ergebnis, ein handwerkliches und mehrdeutiges Fotogemälde, bietet eine sowohl verzauberte als auch verstörende Vision der Welt, in der die Sinnlichkeit der Farben jedes Motiv verklärt.“

Darunter Bilder wie „La promesse (Bogdan Romanovic), 2022“, das den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Thema hat oder auch „Le baiser de Judas (Jesus Zarkin et Reda Kachari), 2021“, das eine Szene aus der Bibel wiedergibt.

In der Reihe großer Stars, die von Gilles und Pierre zur Kunst wurden, darunter Madonna, Jeff Stryker, Kylie Minogue und Nina Hagen, reiht sich nut auch der international gefeierte Autor und Queer-Aktivist Édouard Louis ein. Das Bild „Celui qui écrit avec son coeur (Édouard Louis), 2021“ (Bild oben) würdigt seine Kunst („Er, der mit dem Herzen schreibt“) und berauscht mit seiner sinnlich-erotischen Optik – obwohl er angezogen ist ... Bis zum 30. Dezember sind die – queeren – Kunstwerke in der französischen Hauptstadt in der 1966 gegründeten Galerie TEMPLON (www.templon.com) zu sehen. 

Über Pierre et Gilles: Das französische Paar – Fotograf Pierre und Maler Gilles – entführt in eine andere Welt. Die beiden Franzosen stilisieren die Abgebildeten zu Helden, Götzen oder Fabelwesen. Seit 1976 steht das Werk von Pierre et Gilles für das inszenierte Porträt mit einer gewollten Überfrachtung. Die idealisierende Glätte rückt die bemalten Fotografien für manche Betrachter in die Nähe von Kitsch. Weltweit gefeiert, einflussreich und legendär. PierreetGillesPageOfficielle


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