Euphorie auf dem Kunstmarkt – Verlieren die Preise die Bodenhaftung?

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Immer neue Preisrekorde werden aktuell auf dem Kunstmarkt aufgestellt. Gemälde wechseln um Preise den Besitzer, wie sie noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar gewesen wären. Erst jüngst stellte die Rockefeller-Auktion den Rekord als teuerste Privatauktion aller Zeiten auf und erzielte einen Erlös von fast 650 Millionen US-Dollar. Doch wie ist über diese Preise zu urteilen? Handelt es sich um eine Blasenbildung, deren Ursachen sich klar festmachen lassen?

Foto: gemeinfrei / CC0

Hinter kaum einem Erwerb, der in diesen Tagen horrende Erlöse heraufbeschwört, wird sich allein das ungeteilte Kunstinteresse des Käufers verbergen. Denn die teuren Gemälde werden nicht mit der bloßen Absicht erworben, in Zukunft über ein neues Bild im Speisesaal zu verfügen. Vielmehr ist es den Verantwortlichen hierbei wichtig, einerseits das Prestige des Bildes an sich zu reißen. So ist zu erklären, dass in erster Linie der Name des Künstlers den Ausschlag für den erzielten Preis gibt. Wer allein auf der Suche nach einzigartigen Gemälden ist, die einen besonderen Ausdruck der Ästhetik verleihen, wird dabei schneller fündig. So ist es zum Beispiel auf bronze-shop.com möglich, eine große Auswahl solcher Bilder zu bestaunen.

Foto: gemeinfrei / CC0

Der Einfluss der Zinsen

Zugleich haben die aktuell so niedrigen Zinsen nach der Meinung vieler Experten auch einen Einfluss auf den Kunstmarkt. Wer besonders viel Kapital auf der Habenseite hat, erkennt die Welt der großen Künstler als eine Möglichkeit der Geldanlage. Durch die steigenden Preise war es schon in den vergangenen Jahren möglich, auf diese Weise ansehnliche Renditen zu erzielen. Andere Geldanlagen haben derweil stark an Interesse verloren. Immer weniger Anleger sind dazu bereit, ihr Geld auf klassischen Wegen zu investieren. Da die Welt der Kunst ihre Anziehungskraft auf diese Art stark erweitern konnte, hatte dies auch einen unmittelbar feststellbaren Einfluss auf die Preise, wie sie in den großen Auktionshäusern der Welt aufgerufen werden.

Deutliche Indikatoren

Ein klares Anzeichen dafür, dass von einer Euphorie auf dem Kunstmarkt gesprochen werden kann, sind nicht allein die absoluten Zahlen, die inzwischen gar nicht mehr im Bereich des Vorstellbaren liegen. Auf der anderen Seite wächst auch die Bereitschaft, für einzelne Künstler Rekordpreise aufzurufen. Bei der Rockefeller-Auktion war dies zum Beispiel das Bild von Claude Monet Seerosenteich „Nymphéas en fleur“. Ein unbekannter Bieter war hier dazu bereit, einen Preis von etwa 71,7 Millionen Euro aufzurufen, wie sie bislang noch nie für den Künstler erzielt worden waren.

Gemeinfrei / CC0

Eine Blasenbildung auf dem Kunstmarkt ist für die Experten dennoch nur schwer vorstellbar. Schließlich ist auch das Angebot an Bildern klar begrenzt, die im Wert steigen können. Stets handelt es sich um längst verstorbene Künstler, von denen eine klar überschaubare Zahl an Werken vorliegt. Letztendlich trägt auch dieser Umstand einen Teil dazu bei, dass ein Abfallen der Preise ins Bodenlose selbst bei einer Kehrtwende der Finanzwelt nicht vorstellbar ist.

Am Ende wird sich ohnehin nur eine sehr kleine Minderheit vor diesem Szenario fürchten. Denn wer finanziell dazu in der Lage ist, die aktuellen Preise der Kunstwelt zu stemmen, befindet sich wirtschaftlich längst in einem Bereich, wie er nur von einem Bruchteil der Bevölkerung überhaupt jemals erreicht werden kann. Alle anderen können derweil mit ungläubigem Staunen und Kopfschütteln auf die aktuelle Lage des Marktes reagieren.

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