Gegen das Vergessen: TO BE SEEN in München

by

Kaiserzeit, Weimarer Republik, Drittes Reich und Nachkriegsdeutschland. Jahrzehnte, die für die LGBTIQ*-Community Deutschlands Verfolgung, Leid, Folter, Tod und Unrecht bedeuteten. Das NS-Dokumentationszentrum München nimmt sich diesen Jahren in der am 7. Oktober eröffnenden Ausstellung „TO BE SEEN. queer lives 1900 – 1950“ bis Ende Mai 2023 an. Denn auch in diesen aus queerer Sicht düstern Jahren gab es queeres Leben. Menschen, die hier gezeigt werden.

Die Schirmfrau der Ausstellung ist Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, teilnehmende Künstler*innen sind unter anderem Katharina Aigner, Maximiliane Baumgartner, Claude Cahun, Zackary Drucker und Nicholas Grafia.

Über diese wichtige und aufrüttelnde Ausstellung erfahren wir via E-Mail: „TO BE SEEN widmet sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen von damals bis in die Gegenwart zeichnet die Ausstellung queere Lebensentwürfe und Netzwerke, Freiräume und Verfolgung nach. Die Ausstellung richtet einen intimen Blick auf vielfältige Geschlechter, Körper und Identitäten. Sie zeigt, wie queeres Leben in den 1920er-Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand. Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen erzielten in ihrem Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz erste Erfolge: Sie organisierten sich, kämpften um wissenschaftliche und rechtliche Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität und eroberten eigene Räume.“ Das änderte sich, als die Nationalsozialisten mit unvorstellbarer Grausamkeit gegen Menschen abseits der von den Nazis definierten Norm vorgingen. Sichtbarkeit sorgte für Folter, Tod und Verfolgung. Bizarr, dass es heute viele Queers gibt, die aktuell die Rechten wählen …

Erinnern ist daher wichtig! Besonders an Orten wie dem NS-Dokumentationszentrum. Die Kulturstätte erklärt auf ihrer Homepage: „Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Das NS-Dokumentationszentrum München setzt sich mit dieser schwierigen Vergangenheit am Standort des ‚Braunen Hauses‘, der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP, auseinander. In Ausstellungen, Veranstaltungen, Projekten und Bildungsangeboten vermitteln wir die Geschichte des Nationalsozialismus mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft.“ Die Eröffnung von „TO BE SEEN. queer lives 1900 – 1950“ ist am 6. Oktober um 17 Uhr.

7.10.2022 – 21.5.2023, „TO BE SEEN. queer lives 1900 – 1950“, NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, München, www.nsdoku.de


Back to topbutton