HEAVYTOOL „... in Handarbeit produziert ...“

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Vom Möbelstück bis zum Design-Wohn-Accessoire: Der Designer bietet ein breites Portfolio für alle Interessierten. Wir chatteten mit dem Kreativen. 

Worauf kommt es dir bei deinen Objekten an?

Im Fokus stehen meist klare Linien und Funktionalität. Das Design ist meist reduziert auf das Wesentliche ohne Schnickschnack. Ich mag massive Objekte und eine hohe Qualität der Materialien und Verarbeitung. Alle Produkte, die nicht in Handarbeit im Studio entstehen, werden von regionalen Firmen hergestellt wie zum Beispiel meine SERIE-17 aus massivem Aluminium, der Tape-Roller, das iPhone-Dock und die Stiftschalen. Auch der Lounge-Chair Theo-M1 wird von einem Edel-Tischler aus der Region in Handarbeit produziert. Der persönliche Kontakt zu den Firmen und deren Mitarbeitern ist ein zusätzlicher Garant für maximale Qualität und Verarbeitung.

Wie würdest du deinen Stil bezeichnen?

Ich kann dir da nur sagen, wie Dritte diesen definieren, da ich mich selbst nicht wirklich einem Stil zuweisen möchte. Begriffe wie industriell, puristisch und Bauhaus fallen immer wieder, wenn ich über meine Arbeit lese oder man darüber spricht. Ich selbst habe das noch nie wirklich kategorisiert.

Was inspiriert dich?

Das Leben an sich. Die Ideen kommen in den verrücktesten Situationen: in der Oper, beim Spazierengehen oder auf Reisen. Oder einfach nur zu Hause aus Zufall in einer Alltagssituation wie bei meiner Serie-17. Ich saß über Unterlagen vom Steuerberater, um etwas gegenzuzeichnen, und wollte beim Abheften eine Notiz ankleben. Als ich den kleinen roten Tesa-Roller in den Händen hielt, fiel mir auf, wie hässlich dieser ist. Da steht ein iMac eine Artemide-Lampe und zwei, drei iPhones zwischen lauter Buntstiften rum und dann dieser hässliche Plastikklumpen. Sogar die Ordner sind weiß und fügen sich dem Gesamtbild. Ich habe instinktiv die glasklare Tape-Rolle aus dem Ding rausgenommen, es entsorgt und dann in einer Tagträumerei einen Klotz drumherum gezeichnet und mir vorgestellt wie das technisch funktionieren könnte und gleichzeitig zum Design der edlen Office-Geräte passen könnte. Das war nicht geplant, aber ist passiert. Zwei Wochen später waren die Werkszeichnungen fertig und ich hatte das erste Meeting für die Serie bei meinem Metallbauer.

Designst du auch für andere Firmen oder Hersteller?

Ja, diesen Sommer zum Beispiel habe ich für meinen Freund Jürgen Dahlmanns und seine Teppichmanufaktur RUG STAR einen Teppich designt. Inspiriert durch bunte Gaffa-Klebebänder, mit denen ich immer wieder experimentiere. Der Teppich ist Ende des Jahres fertig geknüpft und wird im Frühjahr 2018 präsentiert. Und es laufen Gespräche mit einem italienischen Lampenhersteller, der ein HEAVYTOOL im eigenen Programm haben möchte.

Wer kauft deine Objekte?

Privatpersonen meist, Sammler und Designliebhaber aus der Schweiz, Japan, USA, Russland und auch aus den Emiraten. Für einige meiner Produkte bedarf es jedoch eines persönlichen Kontakts, da diese nur per Sonderauftrag hergestellt werden, wie zum Beispiel der Theo-M2 aus Aluminium. Der liegt im fünfstelligen Bereich und es werden vorab 620 Kilo Rohaluminium benötigt für die Herstellung. Den kann man nicht einfach mal so per Klick bestellen. Ein echtes Liebhaber-Stück eben, geschaffen für die Ewigkeit.

heavytool.com

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