Miss Glueniverse macht das Leben bunter

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Bild: Miss Glueniverse

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In Städten wie Berlin schmücken ihre Kunstwerke die großen und ohne Kunst mitunter bedrohlichen Mauern. Es scheint, als ob ihre Welt bunt, poppig, queer und fröhlich ist. Für uns hatte die Künstlerin Zeit für einen Chat. Das ganze Interview gibt es in unseren nächsten Heften.

Erkläre dem Laien mal deine Kunst: StreetartEgg und Sticker-Paste-ups.

Ich habe vor zwei Jahren damit begonnen, meine handgemachten Collagen auf Instagram zu zeigen. Seitdem hat sich viel getan in meinem Leben. Für Streetart habe ich mich schon immer interessiert und so lag es nahe, meine Kreationen auch in das Straßenbild Berlins zu integrieren. Der erste Sticker ist in Zusammenarbeit mit der Kölner Künstlertruppe „Levveunlevvelosse – Streetart against hate“ entstanden und es folgten weitere. Aufkleber sind einfach, schnell und unauffällig in der Stadt zu verteilen. Ein Paste-up ist ein Kunstwerk auf Papier gemalt oder ausgedruckt, welches mithilfe von Kleister an Oberflächen wie Häuserwände, Mauern, Glascontainer usw. geklebt wird. Das ist etwas aufwendiger, als einen Sticker zu kleben, und auf jeden Fall auch aufregender. Die Absicht dahinter ist, die Straßen bunter zu machen, Kunst im alltäglichen Leben zu zeigen und für alle zugänglich zu machen.

Bild: Miss Glueniverse

Wie kamst du auf die Idee mit dem Ei?

Mein erster Impuls war es, Bilder zu machen, die Menschen aufmuntern. Etwas Fröhliches, das zum Schmunzeln anregt und bestenfalls die Stimmung aufhellt. Deshalb war mein erster Künstlername „Das Frohlein Moodmacher“. Die Idee für das Ei steckt sozusagen im FrohlEin. Das Ei wird mit Augen und Mund aus Papier beklebt, manchmal mit Mützen bestückt, und den Rest des Körpers gestalte ich mit Papierausschnitten aus Magazinen. So entstanden schon einige Charaktere. Mittlerweile gestalte ich auch Bilder ohne Eier. Den Namen musste ich leider ändern, da eine Firma mich auf ihre Markenrechte hingewiesen hat.

Wie entsteht ein Bild bei dir?

Meistens entstehen die Bilder ganz spontan aus dem Bauch heraus. Sie entspringen meinen aktuellen Stimmungen und Erlebnissen und spiegeln Themen, mit denen ich mich beschäftige. Wenn ich Zeit und Muße habe, wühle ich mich durch die unendliche Fülle von Zeitschriften, Fotos und Schnipsel, schneide aus und füge zusammen. Manche Bilder entstehen innerhalb von zehn Minuten, bei anderen muss die Idee erst reifen.

Was inspiriert dich?

Bild: Miss Glueniverse

Knallige Farben, Wortspiele, Musik, Ruhe, der Austausch mit Menschen allgemein und insbesondere mit anderen Künstlern. Durch die Street-Art habe ich sehr wertvolle Verbindungen knüpfen können, aus denen auch schon einige Kollaborationen entstanden sind.

Du lebst in Berlin, kommst aber aus Österreich. Vermisst du die Ruhe mitunter im Großstadttrubel?

Ich lebe nun schon über die Hälfte meines Lebens in Berlin und liebe diese Stadt. Damals trieb mich die Abenteuerlust aus einem kleinen Dorf nach Berlin. Trotzdem genieße ich die Zeit in meiner Heimat, wann immer ich kann. Meine Familie, die Berge, die Ruhe, den Wald, die Luft!

Welche Künstler beeinflussen dich aus deiner Heimat?

Kein konkreter Künstler, aber ich habe einige kreative Köpfe in meiner Verwandtschaft und hatte den Vorteil, mich schon früh ausprobieren zu können. Durch eine nah gelegene Künstlerstadt war ich immer schon umgeben von kreativen Vibes und Inspiration.

Und aus Berlin?

Auch zu dieser Frage möchte ich keinen Namen nennen. Es gibt hier zahlreiche Künstler, die mir mit ihren Arbeiten visuellen Input geben, aber viel wichtiger sind mir der Austausch untereinander und die gegenseitige Inspiration, die daraus entsteht.

www.instagram.com/miss_glueniverse

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