Tom of Finland – Made in Germany

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Bild: Tom of Finland

Bild: Tom of Finland

Mitten in Berlin-Mitte, dem Zentrum des schönen Scheins und guten Lebens, wird es derb. Sexuell. Aber #KUNST! Die Galerie Judin zeigt ab dem 11. September die erotische Kunst des bedeutendsten und einflussreichsten finnischen Künstlers: Touko Laaksonen (1920 – 1991) aka Tom of Finland.

Er war und ist Inspiration für so unterschiedliche Künstler wie Rinaldo Hopf, die Village People, John Palatinus, Lars Deike, Amanda Lear und auch Stefan Merkt, er erschuf mit seinen Comics den Fetisch „Ledermann“, er wagte es, selbstbewusste Schwule zu zeigen, er machte Porno zur Kunst.

„Doch obwohl wir seine lustvollen Porträts von selbstbewussten Cops, Cowboys, Farmern und Männern in schwarzem Leder eindeutig mit den USA verbinden, begann Toms Aufstieg zur Schwulenikone weder in seinem Heimatland Finnland noch in den USA“, verrät die Galerie.

„Von allen denkbaren Orten war es ausgerechnet das norddeutsche Hamburg und herausragende Persönlichkeiten der örtlichen Schwulenszene, durch die es seit den 1970er-Jahren zur allerersten Ausstellung des  Künstlers, einer nach ihm benannten und mit seinen Werken ausstaffierten Bar, zwei Wandbildern und zur Entstehung der weltweit größten Sammlung seiner Werke in Privatbesitz kam. In und von Hamburg aus traten Toms Zeichnungen – die bis dahin häufig als bloßes Reproduktionsmaterial abgetan wurden – ihren weltweiten Siegeszug als Kunstwerke an. Dass wir Tom of Finland heute als Künstler und nicht als bloßen Comiczeichner mit einem Faible für Pornografie begreifen, ist folglich nicht zuletzt Made in Germany.“

Tom of Finland studierte Kunst in Helsinki und zeichnete Werbemotive, bevor er 1957 seine ersten Arbeiten von hyper-maskulinen Kerlen im US-Magazin „Physique Pictorial“ veröffentlichte. Von diesem Moment an war der Mythos Tom of Finland geboren, der vor allem der schwulen (Fetisch-) Welt jede Menge fantasievoller Vorlagen liefert. Seine Männer sind stark, gut bestückt und immer wild darauf, ineinandergesteckt zu sein. Tom brachte es auf den Punkt, aber mit zeichnerischer Perfektion. 2017 kam sein Leben als Film in die Kinos.

11.9. – 19.12., Tom of Finland: Made in Germany, Galerie Judin, Potsdamer Straße 83, Berlin, www.galeriejudin.com

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