DAS KOMMT
 - WENN DIE MODE BLÜTEN SCHLÄGT

© FOTOS: JEROEN SNIJDERS

In diesem Sommer werden Parks und Grünflächen nicht die einzigen Orte sein, in denen sich allerlei Grünzeugs rankt. Die Designer haben florale Prints für sich wiederentdeckt, und wir sprechen glücklicherweise nicht von der Art Paisleymuster, wie sie Prince und seine Fans einst trugen – nein, es handelt sich um eine moderne Interpretation von Blumendrucken, die mitunter von Kopf bis Fuß reichen. Riccardo Tisci, Chefdesigner bei Givenchy, hatte schon im Frühjahr 2012 Visionen von hawaiianischen Blüten, entschied sich dieses Jahr allerdings gegen den Paradies-Look. Abstrakte Prints scheint er aber noch immer zu mögen und verteilte sie großzügig auf dem, was man schon als Roben bezeichnen darf. Als verspieltes Gegengewicht zu den konservativen und von Japans traditioneller Kleidung abgeguckten Entwürfen für Balenciaga verpasste Nicolas Ghesquière seinen Shirts und Schals bunte Hibiskus-Drucke. Guillaume Henry hingegen fand Inspiration auf heimischen Feldern und Heiden. Auf Hemden und superkurzen Short-Shorts für das Pariser Haus Carven tauchen wiederholt Wildblumen auf. Bei seinem Debut für das Traditionsunternehmen Dior wollte Raf Simmons, der erstmals Haute Couture entwarf, den Etablierten in nichts nachstehen und zog brav mit dem floral-inspirierten Trend mit. Paul Smith und Christopher Kane einigten sich beide auf Rosen als Motiv ihrer Kollektionen – Frida Giannini und Bill Gaytten für John Galliano entschieden sich dagegen für eine abstraktere Version floraler Drucke. Gaytten holte von allen Designern wohl am weitesten aus und tauchte ganze Outfits in Blumen-Prints. Donatella Versace schien Schwierigkeiten gehabt zu haben, sich für eine Sorte Blume zu entscheiden und ersparte sich die Qual der Wahl, indem sie gleich einen ganzen Strauß verschiedener Blüten auf den Laufsteg schickte. •Igor Guinau

JOHN GALLIANO

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