Sichtbarkeit ist gut!

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Foto: www.peachykings.com

Foto: M. Rädel

Warum ist es eigentlich wichtig, als Queer identifizierbar zu sein? Weil die heterosexuelle Mehrheitsgesellschaft uns sonst schnell aus den Augen verliert. Und es nicht gewohnt ist, queere Lebensformen zu sehen, das kann eine Spirale an Mobbing und Gewalt auslösen. 

Denn die Masse der Menschen geht davon aus, dass Männer auf Frauen und Frauen auf Männer stehen. Entspricht #mensch nicht diesem Denken, kommt es zu Irritationen, wagt es ein Mann seinen Mann zu küssen, mitunter sogar zu Gewalt – auch in Berliner U-Bahnen, auch bei uns auf den Straßen.

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Oder es wird einem nahegelegt, „doch nicht weiter zu provozieren“ und entweder aufzuhören, seine Gefühle so auszudrücken, wie es für „die Heten“ völlig normal ist oder eben das Café zu wechseln – so geschehen unlängst in Hamburg. Indem #mensch sich mit kleinen Accessoires wie Regenbogenflaggen-Sticker oder Mode wie dieser von Tom of Finland inspirierten von Peachy Kings als queer „outet“, wird dafür gesorgt, dass sich die Mehrheitsgesellschaft daran gewöhnt, dass es schwul, lesbisch, bi, queer ... gibt. Gleichgeschlechtliche Liebe zu sehen, irritiert dann irgendwann im Idealfall nicht mehr, es provoziert nicht. Es geht hierbei nicht darum zu sagen: „Hallo, ich bin schwul und würde gerne zwei Franzbrötchen kaufen“, es geht darum, dass es möglich sein sollte, Hand in Hand im Park zu flanieren, ohne Angst zu haben, dass eine Bierflasche fliegt oder dass dumme Sprüche kommen. Je mehr LGBTIQ*-Sichtbarkeit, desto besser. Deswegen sind CSDs wichtig, deswegen sind in den Medien erfolgreiche Queers wie Riccardo Simonetti, Lukas Sauer und Jack Strify wichtig. Deswegen sollte #mensch es wagen, solche Mode zu tragen. Da gehört (immer noch) Mut dazu. Denn erst, wenn #mensch erkennbar queer ist, fällt er aus dem (Erwartungs-)Rahmen. Auf die Straßen, raus aus den virtuellen Bubbles! 

Über Tom of Finland: Touko Valio Laaksonen aka Tom of Finland (8. Mai 1920 – 7. November 1991) ist DER homosexuelle Zeichner überhaupt. Weltweit kennt, sammelt und benutzt man seine erotischen, mitunter auch pornografischen Männerbilder. Tom ikonisierte den schnauzbärtigen Leder- oder auch Uniform-Kerl, er machte den Daddy auch in der Kunst begehrenswert. Der Künstler studierte Kunst in Helsinki und zeichnete Werbemotive, bevor er 1957 seine ersten Arbeiten von hyper-maskulinen Kerlen im US-Magazin „Physique Pictorial“ veröffentlichte. Von diesem Moment an war der Mythos Tom of Finland geboren, der vor allem der schwulen (Fetisch-)Welt jede Menge fantasievoller Vorlagen liefert. Seine Männer sind stark, gut bestückt und immer wild darauf, ineinandergesteckt zu sein. Tom brachte es auf den Punkt, aber mit zeichnerischer Perfektion. Und: Er zeigte erstmals seit der Antike einen selbstbewussten und starken schwulen Mann, kein Opfer der Gesellschaft. www.worldoftomoffinland.com

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