INTERVIEW: Nachgefragt bei KERSTIN OTT

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Foto: NONA Studios

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Seit einigen Jahren schon räumt die Singer-Songwriterin mit ihrem Deutsch-Pop in den Album-Charts und live ab. Für uns hatte die Sängerin trotzdem Zeit für ein Interview.

Nach einer kleinen Pause bist du beim Schlagerfest in Hamburg wieder aufgetreten, und es gab einen Vorfall, bei dem du ein Lied neu beginnen musstest. Was ist passiert? Es dauerte einige Sekunden, bis ich merkte, dass etwas nicht stimmte, ich habe auf dem falschen Klick angefangen. Am Ende ist alles gut ausgegangen.

Es gab ja sogar Applaus, niemand hat es Dir übel genommen … Das kann jedem passieren. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, mein erster Auftritt nach der Pause fand nicht beim Schlagerfest statt, sondern bei einer Schlagernacht. Ich erinnere mich nicht genau, in welcher Stadt das war, aber es war auf jeden Fall ein schöner Neuanfang.

Wie bringst du Familie, Ehefrau, Kinder, das Leben als Star und öffentliche Person im Schlagerbusiness sowie deine Rolle als LGBTIQ*-Galionsfigur unter einen Hut? Ich mache es wie jeder andere auch. Wenn ich meine Ruhe haben möchte, wird man mich nicht irgendwo in der Öffentlichkeit antreffen oder Beiträge von mir sehen. In den letzten vier Monaten habe ich einfach eine Pause eingelegt. Aber jetzt freue ich mich, dass es wieder losgeht. Es ist eine Herausforderung, all diese Rollen zu vereinen, aber ich finde Wege, um einen Ausgleich zu schaffen. Natürlich gibt es Momente, in denen ich mich auf meine Familie konzentriere und privat Zeit genieße.

Woran arbeitest du derzeit? Ich habe eine Sommer-Open-Air-Tour, bei der ich auch auf Festivals auftrete. Es gibt auch einzelne Auftritte, bei denen ich alleine auf der Bühne stehe. Das geht bis zum Jahresende so weiter. Ich bin aber auch schon wieder im Studio und arbeite an neuen Projekten. Momentan habe ich also ziemlich viel zu tun, aber ich finde auch Zeit für meine Familie. Es ist eine Art Homeoffice-Situation.

Wo findest du Inspiration für deine Songs? Die Inspiration kommt oft aus meiner eigenen Lebenssituation. Ich habe selbst pubertierende Kinder zu Hause, von denen eines bereits erwachsen ist. Aber ich bin immer noch jung im Kopf. Meine Songs entstehen oft aus persönlichen Eindrücken, Erzählungen von Freunden oder spontanen Ideen, die mir kommen, wenn ich etwas Cooles im Fernsehen sehe.

Foto: M. Rädel

Auch wenn es momentan viele schwierige Themen gibt, wie Krieg, Umweltzerstörung und Klimawandel, wo findest du Zuversicht? Ich glaube, das liegt einmal schon daran, dass ich schon immer sehr optimistisch gewesen bin. Ich arbeite mich nicht an irgendetwas Negativem ab, betrachte so was nicht immer und immer wieder. Ich glaube, es ist wichtiger daran zu arbeiten, sich selbst zu stärken. Trotzdem haben wir viele Sachen gerade auf dem Zettel, die wir wirklich bearbeiten müssen. Das ist ja klar!

Tierschutz zum Beispiel ist dir wichtig … Ja, das ist mir wirklich wichtig. Tierschutz berührt mich persönlich, und ich finde, dass wir uns nicht verschließen sollten, sondern aktiv etwas tun sollten. Auch mit den finanziellen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Es gibt wirklich viele Dinge, die wir angehen müssen.

Gibt es Pläne, dich auch auf anderen CSDs zu sehen? Im Moment ist nichts konkret geplant, aber warum nicht?

*Interview: Michael Rädel / Christian Knuth

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